
Die Senioren-Union der CDU hat die Verhandlungsführer in den schwarz-roten Koalitionsgesprächen dazu aufgefordert, die Rahmenbedingungen für pflegende Angehörige in Deutschland zu verbessern. Sowohl die aktuelle, als auch die künftige finanzielle Sicherheit der Pflegenden müsse stärker berücksichtigt werden, sagte der Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Helge Benda, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Dienstagausgaben).
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„Pflegende Angehörige leisten unterbezahlte Arbeit, die das System stützt. Es ist an der Zeit, ihnen endlich eine Stimme und finanzielle Sicherheit zu geben“, appellierte er an Union und SPD.
Als Vorfeldorganisation der CDU Deutschlands setze sich die Senioren-Union dafür ein, pflegende Angehörige unter anderem steuerlich zu entlasten und das Pflegegeld zu erhöhen. „Das derzeitige Pflegegeld von bis zu 947 Euro pro Monat reicht nicht aus, um die Kosten zu decken“, sagte Benda dem RND.
Nötig sei zudem ein Rentenausgleich: „Wer aufgrund von Pflegearbeit seine Erwerbsarbeit reduziert, soll nicht auch noch mit niedrigeren Renten bestraft werden.“ Benda verwies auf Daten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), wonach jeder fünfte pflegende Angehörige von Altersarmut bedroht sei.
Ursache sei, dass viele von ihnen nicht mehr in Vollzeit arbeiten könnten, wenn sie sich um ihre Familienmitglieder kümmern müssten. Durch die reduzierten Arbeitsstunden sinken auch die Rentenbeiträge, was das Risiko der Altersarmut erhöhe. Besonders betroffen seien Frauen, die etwa 70 Prozent der häuslichen Pflege von Angehörigen leisteten.
Zu den weiteren Erwartungen der Senioren-Union an ein schwarz-rotes Regierungsprogramm zählen kostenlose Pflegehilfsmittel und flexible Arbeitszeitmodelle für pflegende Angehörige. Zudem müssten sie auch beim Thema Bürokratieabbau, das die Union angehen wollte, berücksichtigt werden: „Der Antrag auf den Pflegegrad muss vereinfacht werden“, fordert die Senioren-Union.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Senioren mit Rollstuhl (Archiv), via dts Nachrichtenagentur