
SPD-Bundesvize Serpil Midyatli fordert die Schaffung einer staatlichen Familien-Agentur, in der die Angebote aller Behörden gebündelt werden sollen. Viele Leistungen für Familien würden nicht abgerufen, „weil sie nicht bekannt oder zu kompliziert sind“, sagte die schleswig-holsteinische SPD-Vorsitzende dem „Spiegel“.
Anzeige
Deshalb fordere sie eine zentrale Anlaufstelle. Bei der Agentur sollen Familien alle Leistungen beantragen können, die ihnen zustehen, es müsse das Motto gelten: „einmal hin, alles drin“. Anträge sollten „voll digital oder am besten automatisch“ erfolgen, sagte sie. Das gelte etwa beim Kindergeld. Es sei nicht einzusehen, dass Eltern nach der Geburt eines Kindes einen Antrag auf diese Leistung bei den Behörden stellen müssten.
Midyatli: „Sobald die Geburtsurkunde da ist, kann das doch automatisch laufen.“ Eine Familie zu managen, vor allem mit Kleinkindern, sei ein „Fulltime-Job“. Der Staat müsse „alles dafür tun, Familien das Leben zu erleichtern“.
Midyatli hat sich als Familienpolitikerin einen Namen gemacht. Unter anderem plädiert die stellvertretende Parteivorsitzende der Bundes-SPD dafür, die Einkommensteuern für Eltern zu senken. Außerdem tritt sie für kostenlose Verpflegung in Kita und Schule ein.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Serpil Midyatli (Archiv), via dts Nachrichtenagentur