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Spitzenökonomen kritisieren OECD-Chef

Mathias Cormann, über dts Nachrichtenagentur

Paris (dts Nachrichtenagentur) – Einige der weltweit bekanntesten Wirtschaftswissenschaftler haben einen Protestbrief an den Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Mathias Cormann, verfasst. Das berichtet die „Zeit“.

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Hintergrund ist demnach ein Streit um die Initiative „New Approaches to Economic Challenges“ (NAEC), die Cormanns Vorgänger im Jahr 2012 gegründet hatte. Sie widmet sich alternativen ökonomischen Erklärungsmodellen. Die Unterzeichner des Briefs, aus dem die Wochenzeitung zitiert, kritisieren, dass Cormann das Projekt nun beenden wolle. Die NAEC-Initiative sei „in der Form, in der sie bisher funktioniert hat, faktisch aufgelöst worden“, heißt es in dem Schreiben.

Die Zahl der Mitarbeiter sei auf eine Person reduziert worden, Seminare und Konferenzen mit Ökonomen und Politikern fänden nicht mehr statt. Die Tätigkeit der NAEC-Initiative scheine „an ihr Ende gekommen zu sein“. Dies sei „sehr bedauerlich“, da angesichts der Vielzahl und Komplexität der Krisen neue ökonomische Ansätze dringend benötigt würden. Zu den 26 Unterzeichnern der Protestnote, die auf den Dienstag dieser Woche datiert ist, gehören unter anderem der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz von der Columbia-Universität in New York, Dani Rodrik, Professor an der Harvard-Universität und einer der international führenden Experten in Außenhandelsfragen, die Londoner Innovationsforscherin Mariana Mazzucato und William White, ehemals Chefökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich.

Die OECD teilte der „Zeit“ mit, dass die NAEC-Initiative nicht beendet werde. Sie sei nun nicht mehr beim Generalsekretär, sondern beim Chefökonomen der Organisation angesiedelt, um von der „Tiefe und Breite der Expertise“ seiner Abteilung zu profitieren. Man plane Seminare mit den Delegationen der OECD-Mitgliedsstaaten in Paris und Diskussionsrunden mit den verschiedenen Abteilungen des Hauses. In den Kreisen der Unterzeichner will man sich damit nicht zufriedengeben.

So habe es bislang immer im September eine große Jahreskonferenz mit externen Gästen gegeben, die gestrichen worden sei. Der Chefökonom habe wenig Interesse an neuen Ansätzen.

Foto: Mathias Cormann, über dts Nachrichtenagentur

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