Potsdam (dts Nachrichtenagentur) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den verstorbenen SPD-Politiker Manfred Stolpe als einen „Meister des Dialogs“ gewürdigt. Als erster Ministerpräsident und Gründervater des Landes Brandenburg sei Stolpe ein Politiker von „unverzichtbarer Bedeutung für die Identität der Brandenburger“ gewesen, sagte Steinmeier am Dienstag bei der Gedenkfeier des Landes Brandenburg für Stolpe. Man habe ihm ab Mitte der 1990er Jahre – halb ironisch, halb respektvoll – den Titel eines „Präsidenten Ost“ zugeschrieben.
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„Er wurde sehr rasch eine politische Persönlichkeit von überragender Bedeutung für die innere Einheit Deutschlands.“ In diesen Jahren habe Stolpe nicht einfach nur um Ansiedlungen und Arbeitsplätze gekämpft. „Er kämpfte um das Selbstwertgefühl der Ostdeutschen im geeinten Land“, so der Bundespräsident. „Ein Ostdeutscher, der den Ostdeutschen Mut machte und der Menschen aufrichten konnte. Ein Ostdeutscher, der Westdeutschland verstand.“ Man könne es als ein Vermächtnis Stolpes begreifen, die ostdeutschen Geschichten zu einem selbstverständlichen Teil des „gesamtdeutschen Wirs“ werden zu lassen, so Steinmeier. Stolpe war am 29. Dezember im Alter von 83 Jahren gestorben.
Foto: Manfred Stolpe, über dts Nachrichtenagentur