Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Fast die Hälfte der deutschen Familienunternehmen hat immer noch kein schnelles Internet. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Mitgliederumfrage der Verbände „Die Familienunternehmer“ und „Die Jungen Unternehmer“, über die das „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe) berichtet. Demnach verfügen 45 Prozent (2018: 68 Prozent) der Anfang Oktober 683 befragten Familienunternehmen über eine Internetgeschwindigkeit von weniger als 50 Megabit in der Sekunde (Mbit/s).
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Lediglich 22 Prozent der Befragten stehe eine Bandbreite von über 100 Mbit/s zur Verfügung (2018: 11 Prozent). Es habe sich zwar etwas getan bei der Breitbandversorgung. „Insgesamt ist Deutschland aber in vielen Regionen immer noch digitales Entwicklungsland“, sagte die Bundesvorsitzende der „Jungen Unternehmer“, Sarna Röser, dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe). „Diese Wirtschaftsstandorte werden im nationalen und internationalen Wettbewerb immer weiter abgehängt, weil dort zum Beispiel mobiles Arbeiten eine unrealistische Zukunftsvision ist.“ Der Städte- und Gemeindebund teilt die Einschätzung. „Auch wenn wir in den vergangenen Jahren Fortschritte erzielen konnten, liegen wir immer noch hinter den Ausbauzielen deutlich zurück“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg. Ursprünglich hätte bis zum Jahr 2018 jeder Haushalt über eine Bandbreite von mindestens 50 MBit/s verfügen sollen. Allerdings seien Ende des Jahres 2019 noch immer knapp 30 Prozent der Haushalte in den ländlichen Regionen nicht mit dieser Bandbreite versorgt gewesen. „Das muss sich schnell ändern, wenn wir gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland erreichen wollen“, so Landsberg. Als „Nadelöhr“ beim Breitbandausbau erwiesen sich jedoch zunehmend die Baukapazitäten. „Daher brauchen wir eine verbindliche Förderung, um Planbarkeit für die ausführenden Unternehmen zu schaffen.“
Foto: Tastatur, über dts Nachrichtenagentur