Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery fürchtet nach dem vorläufigen Stopp für Impfungen mit Astrazeneca einen Imageschaden für den Wirkstoff. „Dass Menschen Thrombosen und Lungenembolien bekommen, muss nicht unbedingt etwas mit der Impfung zu tun haben“, sagte Montgomery dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Dienstagsausgaben).
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Die internationalen Studien, die ihm bekannt seien, sagten, dass die Thrombose-Häufigkeit in der Placebo-Gruppe und in der Gruppe mit dem Impfstoff etwa gleich gewesen sei. Montgomery fürchtet auch einen Image-Schaden für den Impfstoff. „Unter dem Strich ist es leider so, dass dieser eigentlich gute und wirksame Impfstoff durch den Wirbel und die Impfaussetzung in vielen Ländern nicht gerade eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung gewinnt“, sagte der Weltärztepräsident. Eine grundsätzliche Überprüfung der Vorfälle begrüßte Montgomery allerdings. Die europäische Behörde EMA habe es noch einmal bestätigt, dass Astrazeneca ein sicherer und effektiver Impfstoff gegen das Coronavirus sei. „Trotzdem ist es richtig, dass die nationalen Behörden die Verdachtsfälle auf schwere Nebenwirkungen prüfen.“ Er könne nachvollziehen, wenn es in einem Land Vorfälle gebe wie in Dänemark, dass man dann erst einmal prüfe, bevor man weiter impfe. „Das ist aber nicht in allen Ländern der Fall, die vorübergehend auf Astrazeneca verzichten.“
Foto: Impfzentrum, über dts Nachrichtenagentur