Oldenburg (Merle Bräuer/pm) Zum 30. Mal geht Oldenburg für die Rechte queerer Menschen auf die Straße. Unter dem Motto „Auf die Barrikaden für QUEERE Menschenrechte!“ findet der Christopher Street Day (CSD) in diesem Jahr statt. Am Samstag, 15 Juni, beginnt die Veranstaltung um 11 Uhr auf dem Schlossplatz. Im Mai und Juni gibt es bereits einige weitere Veranstaltungen rund um den CSD.
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„Wir erleben derzeit, dass sich Menschen von der demokratischen Mehrheit abwenden und sich für extremistische, faschistische, rassistische und menschenfeindliche Ideologien entscheiden. (…) Wir ziehen auf die Barrikaden und wollen uns für den Erhalt dessen einsetzen, was unsere vielfältige Gesellschaft ausmacht“, so die Organisator/innen des CSD Oldenburg. Durch die Demonstrationen soll ein Beitrag für eine offene, tolerante und vielfältige Gesellschaft geleistet werden.
Demonstration zum IDAHOBIT
Am Freitag, 15. Mai, laden die Veranstalter/innen zu einer Demonstration anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT) ein. Ab 18 Uhr geht es nach einer Kundgebung vom Bahnhofsplatz aus zum Core. Im Anschluss findet dort ab 19.30 Uhr eine Party statt. Der IDAHOBIT geht auf den 17. Mai 1990 zurück. An diesem Tag strich die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität aus der Liste mit Diagnoseschlüsseln für Krankheiten. Im Jahre 2018 wurde auch Transgeschlechtlichkeit von dieser Liste gestrichen. Die Demonstration anlässlich des IDAHOBIT findet in diesem Jahr erstmalig in Oldenburg statt.
Fahrraddemonstration
Am Freitag, 14. Juni, findet am Vorabend des CSD eine Fahrraddemonstration statt. Oldenburg ist Fahrradstadt und unter dem Motto „Ride with Pride“ laden die Veranstalter/innen ab 18 Uhr auf den Bahnhofsvorplatz ein. Das Ziel der Route ist der Schlossplatz, wo alle Teilnehmenden nach einer Abschlusskundgebung den Abend gegen 19.30 Uhr gemeinsam ausklingen lassen können.
Nacht der kleinen Künste
Im Rahmen des CSD präsentiert die Kulturetage in Kooperation mit dem CSD Nordwest die „Nacht der kleinen Künste“. Am Freitag, 14. Juni, beginnt der Abend im Anschluss an die Fahrraddemonstration um 19.30 bis 22.30 Uhr in der Kulturetage in der Bahnhofstraße 11. Nach dem großen Erfolg vom letzten Jahr wird auch dieses Jahr die Moderation wieder von Annika Blanke übernommen. Die bekannte Oldenburgerin ist Siegerin zahlreicher Poetry Slams und als Kabarettistin im ganzen deutschsprachigen Raum unterwegs. Außerdem dabei sind die 15-jährige Newcomerin Minu Safari, der Poetry Slammer Christian Ritter, Timo Lesniewski, erfolgreich als „Monsieur Momo“ und einige Überraschungsgäste.
CSD 2024
Am Samstag, 15. Juni, wird der CSD um 11 Uhr mit dem Auftakt des Kulturfestes auf dem Schlossplatz eingeläutet. Ab 13 Uhr startet der Demonstrationszug. Auf der Bühne am Schlossplatz gibt es ein buntes Programm und auf der PrideMile finden Teilnehmende verschiedenste Infostände. Am Abend findet ab 21 Uhr auf zwei Dancefloors die „Night oft the Pride“ Party im Core statt.
Die Veranstalter/innen haben sich im letzten Jahr durch eine Begrenzung der Demonstrationsfahrzeuge mit einem maximalen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen ausgesprochen. Ziel der Regulierung war es, dass der Demonstrationszug wieder durch die Oldenburger Fußgängerzone geleitet werden kann. Auch nach mehrmaligen Gesprächen mit den Ordnungs- und Sicherheitsbehörden sei eine Route durch die Fußgängerzone weiterhin nicht wieder möglich. Daher sind in diesem Jahr wieder die großen 7,5 Tonnen CSD-Wagen zulässig. Die Veranstalter/innen betonen jedoch, dass möglichst kleine emissionsarme und emissionsfreie Fahrzeuge teilnehmen und in diesem Jahr letztmalig benzinbetriebene Generatoren auf den Fahrzeugen zugelassen werden. „Außerdem möchten wir durch möglichst viele Menschen auf der Straße den politischen Charakter der Demonstration unterstreichen und vermeiden, dass wir zu einem der großen und kommerziellen CSD werden, die nur noch aus „Paradewagen“ bestehen“, so die Veranstalter/innen.
Der 30. und letzte CSD in Oldenburg?
Organisiert wird der CSD von ehrenamtlich aktiven Menschen im Verein CSD Nordwest. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der aktiven Menschen stark zurückgegangen. „Wir werden vom heutigen Stand aus gesehen keinen CSD in 2025 auf die Beine stellen können und brauchen im Verein dringend tatkräftige, nachhaltige und zuverlässige Unterstützer*innen“, so CSD Nordwest. Gesucht werden Helfer/innen in allen Bereichen, ob Social Media, Organisation oder in der IT. Interessierte können sich über die Website www.csd-nordwest.de informieren.