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Auf die Barrikaden: Oldenburg feiert 30 Jahre CSD

Hissen die Regenbogenfahne vor dem Alten Rathaus (von links): Thomas Sieverding (Vorstand Verein CSD Nordwest), Andreas Gerbrand (Vorsitzender Verein CSD Nordwest), Achim Beyer (Vorstand Verein CSD Nordwest), Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.

Hissen die Regenbogenfahne vor dem Alten Rathaus (von links): Thomas Sieverding (Vorstand Verein CSD Nordwest), Andreas Gerbrand (Vorsitzender Verein CSD Nordwest), Achim Beyer (Vorstand Verein CSD Nordwest), Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.
Foto: Merle Bräuer

Oldenburg (Merle Bräuer/Maja Schnurpfeil) „Auf die Barrikaden für QUEERE Menschenrechte“ ist das Motto des diesjährigen Christopher Street Day (CSD) in Oldenburg. Am Samstag, 15. Juni, finden sich Menschen zum 30. Mal für die Demonstration in der Stadt zusammen. Auf dem Schlossplatz beginnt das Kulturfest um 11 Uhr. Anschließend zieht der Demonstrationszug ab 13 Uhr um die Innenstadt. Rund um den CSD finden eine Fahrraddemonstration, die Nacht der kleinen Künste und weitere Veranstaltungen statt.

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„Wir stellen fest, dass das gesellschaftliche Klima sich nicht nur in eine positive Richtung entwickelt hat“, so Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. So bleibe der CSD für ihn weiterhin eine wichtige Veranstaltung mit einer klaren Botschaft. Der CSD setzt sich für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgeschlechtlichen und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTIQ*) ein. Eine zentrale Forderung der Veranstaltung ist seit vielen Jahren die Ergänzung der Merkmale „sexuelle Orientierung“ und „geschlechtliche Identität“ in Artikel 3 Absatz 3 im Grundgesetz. „Das ist nicht der Moment sich auszuruhen“, betont Andreas Gerbrand, Vorsitzender des Vereins CSD Nordwest. Oldenburg sei eine sehr tolerante Stadt, wohingegen queere Menschen in anderen Teilen der Welt immer noch verfolgt werden. In zwölf Ländern weltweit sind LSBTIQ* entweder von der Todesstrafe bedroht oder ihre Menschenrechte werden stark eingeschränkt, sie werden verfolgt und bedroht.

Veranstaltungen im Pride Month

Passend zur Fahrradstadt Oldenburg findet am Freitag, 14. Juni, ab 18.30 Uhr die Fahrraddemonstration „Ride with Pride“ statt. Vom Bahnhofsplatz aus geht es durch das Stadtgebiet zum Schlossplatz, wo im Anschluss der Vorabend zum CSD gefeiert wird. Am selben Abend können Besucher/innen sich ab 19.30 Uhr in der Kulturetage unterhalten lassen. Bei der Nacht der kleinen Künste übernimmt Annika Blanke auch in diesem Jahr wieder die Moderation. Mit dabei sind außerdem die erst fünfzehnjährige Newcomerin und Sängerin Minu Safari und der Clown Monsieur Momo. Weitere Überraschungsgäste werden noch nicht verraten. Karten gibt es im Vorverkauf für 25 Euro online bei der Kulturetage.

In der Lambertikirche findet am Sonntag, 9. Juni, um 19 Uhr der CSD-Gottesdienst statt. Die CSD-Filmrolle der Kinogruppe RollenWechsel zeigt am Samstag, 8. Juni, um 20 Uhr den Film „Fireworks“ und am Montag, 24. Juni, ebenfalls um 20 Uhr „Teaches of Preaches“ im Cine k.

Während des Pride Month ist die Regenbogenfahne vor dem Alten Rathaus gehisst.
Foto: Merle Bräuer

CSD-Programm

Der CSD wird am Samstag, 15. Juni, um 11 Uhr mit dem Auftakt zum Kulturfest eingeweiht. Auf dem Schlossplatz gibt es neben Redebeiträgen auch Musik von DJ Olafson und die „Pride Mile“ lädt zu ihren Infoständen ein. Um allen Besucher/innen die Veranstaltung barrierefrei zu ermöglichen, gibt es Gebärdendolmetscher/innen auf der Bühne. Ab 13 Uhr beginnt die CSD-Demonstration. Zusätzlich zu Fußgruppen und kleineren Wagen sind in diesem Jahr auch größere LKW zulässig. Vom Schlossplatz aus geht es um die Innenstadt bis zum Pferdemarkt und über den Theaterwall zurück zum Schlossplatz. Nach der Abschlusskundgebung findet das Kulturfest bis 20 Uhr statt. Der Verein CSD Nordwest appelliert an die Autofahrer/innen, Rücksicht zu nehmen. „Wir haben im letzten Jahr einige gefährliche Situationen miterleben müssen“, erwähnt Gerbrand. Die offizielle CSD-Abschlussparty „Night of the Pride“ wird ab 21 Uhr im Core gefeiert. Parallel dazu veranstaltet der Verein Na Und – Queeres Leben in Oldenburg ebenfalls ab 21 Uhr die Männerfabrik im Alhambra.

Zukunft des CSD in Oldenburg ungewiss

„Der CSD 2025 ist noch nicht in trockenen Tüchern“, äußert sich Gerbrand besorgt. Für einen erfolgreichen CSD in dem Umfang braucht es viele ehrenamtliche Unterstützer/innen. Die Anzahl der aktiven Mitglieder im Verein sei in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Die Ehrenamtlichen seien an der Grenze ihrer Belastbarkeit angekommen. Im Verein wird daher dringend zuverlässige Unterstützung benötigt, insbesondere in den Bereichen Social Media, ordnende Personen bei der CSD-Demonstration, allgemeine Organisation, Hilfe auf dem Kulturfest, IT-Administration und Homepage.

Aktuelle Ankündigungen und weitere Hinweise zu den Terminen sind unter www.csd-nordwest.de zu finden.

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