Oldenburg (zb) Anfang der 1980er Jahre ist auf dem Campus Wechloy der Universität Oldenburg ein Forschungs- und Demonstrationsgebäude, das Energielabor „Energy Lab“, gebaut worden, in dem bis heute umfangreiche Forschungsaktivitäten zu Regenerativen Energiequellen stattfinden. Es war das erste Gebäude am Campus Wechloy, und es legte den Grundstein für den Forschungsschwerpunkt Erneuerbare Energien, der die Universität weit über die Landesgrenzen bekannt gemacht hat.
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Seinerzeit war die Universität Oldenburg Vorreiter auf diesem Gebiet. Als Experimentiergebäude in den 80er Jahren gebaut, besaß es ein eigenes auf regenerativen Energiequellen basierendes Energieversorgungssystem, das sämtliche für den Betrieb des Labors benötigten Energien aus Sonne und Wind bereit stellte. Dementsprechend führte in das Energielabor weder ein Stromkabel noch eine Gasleitung der Energieversorgung. 336 gebrauchte Module hat die Hochschule seinerzeit erworben, die bis heute sehr gut funktionieren. Hinzu kam ein Windrad, so dass Wind und Sonne für die erforderliche Energie sorgten.
Bis heute erfüllt das Energielabor seinen Zweck. Das internationale Postgraduiertenprogramm Renewable Energy nutzt das Labor für Lehrveranstaltungen und Experimente. Zahlreiche Studenten haben hier ihre Diplomarbeiten geschrieben und einige sind eigens wegen dieses Studienangebots nach Oldenburg gekommen. Selbst die Bevölkerung interessierte sich für das autarke Gebäude. Bis heute finden in dem Labor Besichtigungen statt.
Gegenwärtig stehen Regenerative Energien im Mittelpunkt der Energiewende. So beträgt der regenerative Anteil heute über 20 Prozent an der Stromversorgung – beim Bau des alten Energielabors ein unvorstellbarer Beitrag von Wind, Biomasse und Solarenergie. Kein Wunder also, dass die Mitarbeiter des Energielabors nach 30 Jahren sich mehr Platz für ihre Forschungsaktivitäten wünschen. Deshalb entwickeln gegenwärtig 25 Studierende im Masterstudium Architektur der Jade Hochschule schon mal Entwürfe für ein erweitertes Energielabor. Die vertraglich festgelegte Zusammenarbeit zwischen beiden Hochschulen bewährt sich also auch in diesem Fall.
In dem Projekt des Master Architekturstudiums wird eine komplexe Bauaufgabe mit anspruchsvollen Nutzungsanforderungen mit städtebaulich, landschaftlich problematischem Kontext gestellt. Es kann sich sowohl um eine Neuerfindung, als auch um die Umwandlung eines bestehenden Gebäudes handeln. Studierende der Universität entwickeln ein passendes Energiekonzept. Zum Abschluss werden sämtliche Entwürfe im Frühjahr präsentiert. „Ob und wann es einen Anbau gibt, ist noch völlig offen“, sagt Uni-Sprecher Matthias Echterhagen.