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Erste Forschungsfahrt unter Oldenburger Leitung

Mit dem Tiefseeforschungsschiff Sonne werden die Wissenschaftler den Pazifik von Süd nach Nord durchqueren.

Mit dem Tiefseeforschungsschiff „Sonne“ werden die Wissenschaftler den Pazifik von Süd nach Nord durchqueren.
Foto: Thomas Badewien / Universität Oldenburg

Oldenburg (pm) – Unter der Leitung des Oldenburger Meeresforschers Prof. Dr. Meinhard Simon begeben sich am 1. Mai insgesamt 40 Wissenschaftler auf eine Expedition mit dem Forschungsschiff „Sonne“. Binnen 34 Tagen durchqueren sie den Pazifik von Auckland (Neuseeland) nach Dutch Harbour auf den Alëuten (Alaska). Es ist die erste Fahrt des 2014 in Dienst gestellten Forschungsschiffs unter Oldenburger Leitung.

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Die Wissenschaftler an Bord sind überwiegend am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg tätig, dem Heimatinstitut des Schiffs. Hinzu kommen Wissenschaftler aus Göttingen, Braunschweig sowie von den Universitäten Wien und North Carolina (USA). Gemeinsam wollen sie mehr über die Bakteriengemeinschaften in den verschiedenen Regionen des Pazifiks, den sogenannten biogeografischen Provinzen, erfahren. Diese Provinzen unterscheiden sich genauso wie Provinzen an Land.

Im Meer geht es um Unterschiede in der Wassertemperatur, dem Salzgehalt und dem Gehalt an gelösten Nährstoffen wie Stickstoff, Silikat, Phosphor und organischen Substanzen. Auch die Verteilung von pflanzlichen und tierischen Mikroben, dem Phytoplankton und Zooplankton, unterscheidet sich von Provinz zu Provinz. Es geht unter anderem um die Fragen, ob sich biogeografische Provinzen auch in Bakteriengemeinschaften widerspiegeln und welche Rolle sie beispielsweise für den Stoffumsatz spielen.

„Insbesondere im Pazifik können wir diese Fragen noch nicht richtig beantworten. Bisher gibt es zu solchen Musterbildungen einfach zu wenige umfassende Untersuchungen“, sagt der wissenschaftliche Leiter Simon. Das soll sich jetzt ändern. Ein besonderes Augenmerk der Forschungsfahrt liegt dabei auf den Bakterien der sogenannten Roseobacter-Gruppe, die zu den wichtigsten Meeresbakterien gehören.

Wissenschaftlicher Fahrtleiter Prof. Dr. Meinhard Simon (links) sowie die Wissenschaftler Mathias Wolterink und Birgit Kürzel packen im Oldenburger ICBM Geräte und Materialien für die Forschungsfahrt.
Foto: Daniel Schmidt / Universität Oldenburg

Sie spielen für die globalen Stoffkreisläufe der Meere eine erhebliche Rolle. Diese Bakterien zeichnen sich durch einen ungewöhnlich vielseitigen Stoffwechsel aus. So können einige der im Freiwasser der Ozeane vorkommenden Bakterien dieser Gruppe neben organischen Substanzen auch Licht und Kohlenmonoxid als Energiequelle nutzen.

Während ihrer 34 Tage auf See werden die Wissenschaftler an 29 Stationen Wasserproben entnehmen. Dazu benutzen sie einen sogenannten Kranzwasserschöpfer, mit dem sie Proben aus verschiedenen Tiefen gewinnen. An zahlreichen Stationen werden auch Proben aus der Tiefsee bis in 6000 Metern Tiefe und aus dem Oberflächensediment genommen. Um den großen Wasserbedarf für die Analysen zu decken, haben Mitarbeiter des ICBM eigens einen besonders großen Kranzwasserschöpfer entwickelt und gebaut.

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