Unter dem Motto „Oldenburg zeigt Gesicht“ wurde heute gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und zur Solidarität mit Syrien und Nordirak demonstriert.
Foto: Anja Michaeli
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Oldenburg (am) – Das Yezidische Forum Oldenburg hatte zu einer Demonstration gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und zur Solidarität mit Syrien und Nordirak unter dem Motto „Oldenburg zeigt Gesicht“ am heutigen Samstag aufgerufen. Laut Polizei zogen zunächst rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach dem Auftakt auf dem Bahnhofsvorplatz friedlich durch die Innenstadt zum Schlossplatz. Passantinnen und Passanten schlossen sich dem Protestzug an. Zirka 1500 Demonstranten nahmen schlussendlich an der Abschlusskundgebung teil.
Die Demonstranten, die größtenteils aus Oldenburg, aber auch aus den umliegenden Landkreisen, angereist waren, skandierten: „Stopp, stopp, ISIS!“ und „ISIS raus aus Shingal“. Sie wollen auf den Völkermord in Syrien (Kobane) und Irak (Shingal) aufmerksam machen. „Ich möchte Solidarität mit allen Kurden zeigen“, so Özlem Toy, eine der zahlreichen Frauen, die an der Veranstaltung teilnahmen, um auch gegen Frauenhandel, Vergewaltigungen und Sklaverei zu protestieren. Gemeinsam gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Frieden und Freiheit auf die Straße. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.yeziden.de und www.facebook.com/yezidische.oldenburg.
Kleiderspenden für Flüchtlinge im Irak
Parallel zur Demonstration wurde auf eine Kleidungssammlung aufmerksam gemacht. In einem Flyer heißt es: „Über 600.000 Menschen mussten ihre Heimat vor der Terrormiliz IS aufgeben. Schätzungsweise 450.000 davon sind zurzeit in hoffnungslos überfüllten Flüchtlingscamps, Rohbauten und Bauruinen untergebracht“. 150.000 Menschen seien ohne Unterkunft. Wegen des hereinbrechenden Winters werden Kleidung, Decken und Winterschuhe für Kinder und Erwachsene benötigt. Kleiderspenden sollen sortiert nach Geschlecht (Männer, Frauen, Kinder) in Kartons abgegeben werden: täglich von 15 bis 20 Uhr, Maco Möbel, Stedinger Straße 141 (Halle 14, links) in Oldenburg.
Unterstützer
Die Demonstration wurde unterstützt von den Parteien SPD, CDU, Grünen, Linken und FDP sowie der Partei der Demokratischen Einheit, dem Islamischen Kulturverein / Maryam Moschee, der Jüdischen Gemeinde, der Christlichen Essenische Kirche sowie vom Zentralrat der Yesiden in Deutschland. Auch die AWO, der Präventionsrat, die kurdischen Gemeinden in Oldenburg, Aurich, Cloppenburg, Vechta und Lohne, die Deutsch-Ägyptische Gesellschaft, der Nicaragua-Verein, der Freundeskreis für Sinti und Roma, Ibis, GEW, der Förderverein Fluchtmuseum, die Deutsch-Israelische Gesellschaft, die Gruppe Sachor für geschichtsbewusste Pädagogik nach Auschwitz und der FC Meyda solidarisierten sich mit den Forderungen der Demonstranten.
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