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Retrospektive: Filmfest Oldenburg würdigt Peter und John Hyams

Der Film „Sick“ von John Hyams läuft beim Internationalen Filmfest Oldenburg am Samstag, 17. September, um 21.30 Uhr im theater/hof 19 als Europapremiere.

Der Film „Sick“ von John Hyams läuft beim Internationalen Filmfest Oldenburg am Samstag, 17. September, um 21.30 Uhr im theater/hof 19 als Europapremiere.
Foto: Filmfest Oldenburg

Oldenburg (vs/pm) Das Internationale Filmfest Oldenburg startet am heutigen Mittwoch mit der feierlichen Eröffnung mit dem Film „The Ordinaries“ in der Weser-Ems-Halle. Mit Peter und John Hyams würdigt das Filmfest bis Sonntag erstmals zwei Filmemacher gemeinsam mit einer Retrospektive. John ist während des Filmfests zu Gast in Oldenburg. Sein Vater Peter wird am Freitag, 16. September, um 20.30 Uhr in einem virtuellen Live-Gespräch nach Oldenburg zugeschaltet. Das Gespräch wird allen Interessierten kostenlos zugänglich gemacht.

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Ihre individuell besonderen Visionen, ihre Kunstfertigkeit und Ehrfurcht vor dem Kino fließt mit Liebe in jeden ihrer Filme, die sie als Regisseure umgesetzt haben und daneben oftmals mehrere Rollen, etwa als Autor, Kameramann oder Cutter innehatten. Auf der Leinwand unterstreicht ihre seltene Zusammenarbeit, etwa in Johns „Universal Soldier: Regeneration“ (Kamera Peter Hyams) oder in Peters „Enemies Closer“ (Schnitt John Hyams), den Kern von Respekt und Integrität, der für den Prozess des Filmemachens wesentlich ist.

Weder Vater noch Sohn kamen direkt zum Film. Peter Hyams studierte Musik und Kunst, stand als Jazzmusiker auf der Bühne des Newport Jazzfestivals, seine Gemälde schafften es ins Whitney Museum of American Art. Zum Fernsehen kam er als Nachrichtensprecher bei CBS, wo er begann Dokumentationen zu drehen. John studierte wie sein Vater an der Syracuse University School of Visual and Performing Arts und machte sich als Maler und Bildhauer einen Namen.
Peter Hyams erster Spielfilm war 1974 „Busting“ mit Elliott Gould und Robert Blake. Sein Durchbruch als einer der Top-Regisseure Hollywoods gelang ihm mit dem Science-Fiction Klassiker „Capricorn One“, der die Geschichte einer vorgetäuschten Marslandung erzählt.

John Hyams auch erfolgreich in Hollywood

In den 80er und 90er Jahren hat Peter Hyams wohl als einziger Regisseur Hollywoods einige der großen Studioerfolge der Zeit umgesetzt, zu denen er auch die Drehbücher beisteuerte und die visuelle Gestaltung als Kameramann verantwortete. Die High Noon-Variation „Outland“ mit Sean Connery ist ein Meilenstein des Sci-Fi Genres der 80er Jahre, „Running Scared“ hat das Buddy-Cop Genre neu belebt und die Karrieren von Billy Cristal und Gregory Hines beschleunigt. „Narrow Margin“ ist eine Reminiszenz an die Vorwärtsbewegung des Film Noirs. Hyams Mut, sich mit Arthur C. Clarke, Stanley Kubrick und einer Fortsetzung von „2001: A Space Odyssee“ auseinander zu setzen, brachte ihm mit „2010: The Year We Make Contact“ einen Publikums- und Kritikerfolg ein, indem er zu Beginn des Projektes klar machte, sich nicht an Kubrick messen zu lassen.

Diese Haltung prägt auch das Werk seines Sohnes. Seine Faszination am Kino der Kinetik, die schon bei seiner Dokumentation über den MMA-Kämpfer Mark Kerr, „The Smashing Machine“, seine Ausprägung fand, steht immer im Geiste einer Reflektion über die Auswirkungen von Gewalt, die er in seinen Filmen nie ausblendet. 2009 gelang John Hyams mit der Wiederbelebung des Universal Soldier-Franchise der Durchbruch. Bei „Universal Soldier: Regeneration“ zeichnete sein Vater Peter als Kameramann verantwortlich. Mit dessen Gespür für Raum und Bewegung und Johns effizienter Regie entstand ein Überraschungserfolg.
Spätestens seit „Universal Soldier: Day of Reckoning“ von 2012 wird John Hyams als einer der aufregendsten Vertreter des neuen Actionkinos Hollywoods gefeiert. Der Film erhielt Lobeshymnen in der New York Times, die Village Voice nahm ihn in die Liste der besten Filme des Jahres auf.

„Sick“ von John Hyams feiert in Oldenburg Europapremiere

John Hyams hat sich mit seinen weiteren Filmen zu einem versierten Filmemacher entwickelt, der mit der Baseball-Komödie „All Square“ (2018) sein Gespür für perfektes Timing bewies, oder mit dem Thriller“ (2020) den Vorwärtsdrang des Genres fokussiert. Seinen selten gesehenen Debütfilm „One Dog Day“ zeigt das Filmfest ebenso, wie seinen neuesten Film „Sick“, der in Oldenburg Europapremiere feiert.

In der Retrospektive zeigt das Filmfest:

„Capricorn One / Unternehmen Capricorn“ (USA 1978, Regie Peter Hyams)
„Outland“ (USA 1981, Regie Peter Hyams)
„Narrow Margin“ (USA 1990, Regie Peter Hyams)

„One Dog Day“ (USA 1997, Regie John Hyams)
„The Smashing Machine“ (USA 2002, Regie John Hyams)
„Universal Soldier: Regeneration“ (USA 2009, Regie John Hyams)
„Universal Soldier: Day of Reckoning“ (USA 2012, Regie John Hyams)
„Alone“ (USA 2020, Regie John Hyams)
„Sick“ (USA 2022, Regie John Hyams)

Kartenvorverkauf

Karten sind online auf www.filmfest-oldenburg.de erhältlich und an den Vorverkaufsstellen: Festivalcenter, Markt 18 (Tickets für die JVA-Screenings gibt es ausschließlich hier, Ausweise nicht vergessen) sowie bei der Tourist-Info am Lappan, Kulturetage und Famila Einkaufsland Wechloy. Karten gibt es auch an allen AD Ticket-VVK-Stellen, unter Telefon (0180) 60 50 400 (0,20 Euro/Minute aus dem deutschen Festnetz, maximal 0,60 Euro/Minute aus dem deutschen Mobilfunknetz).

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