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Filmfest mit Tatort: „Die Ferien des Monsieur Murot“

Ulrich Tukur als Kommissar Felix Murot mit Urlaubsgefühlen.

Ulrich Tukur als Kommissar Felix Murot.
Foto: HR

(Achim Neubauer) Kommissar Felix Murot (Ulrich Tukur) erholt sich beim Urlaub im Taunus. Eine wunderbar leichte Sommerstimmung transportiert der neue, neunte Fall des LKA-Ermittlers schon mit den allerersten Bildern. Ganz dezent erinnert das Hotel, in dem der Urlauber untergekommen ist, an die Herberge aus dem Film von Jacques Tati, der dem Titel Pate stand („Die Ferien des Monsieur Hulot“, F 1953). Das musikalische Hauptthema von Alain Romans aus dem französischen Klassiker untermalt auch den Tatort des Hessischen Rundfunks (HR) und eine köstliche Tennis-Szene transportiert Regisseur Grzegorz Muskala kongenial in die Gegenwart. Darüber hinaus sind direkte Zitate oder Anspielungen auf den inspirierenden Klassiker bei weitem nicht so deutlich und so massiv, wie beim letztjährigen Filmfest-Tatort „Angriff auf Wache 08“.

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In den Ferien lässt es sich Felix Murot gut gehen; er radelt durch seinen Urlaubsort, entspannt beim Glas Wein – als ihm im Restaurant eine Schweinshaxe auf den Tisch geknallt wird. Schnell findet er den eigentlichen Besteller der Speise, Walter Boenfeld (ebenfalls Ulrich Tukur), einen Autohändler, der ihm äußerlich ähnelt wie ein Ei dem Anderen. Während allerdings Murot ein zurückhaltendes, leises Auftreten pflegt, ist Boenfeld ein Proll, wie er im Buche steht. Wunderbar die Spiellaune von Ulrich Tukur zu begleiten, der seine helle Freude daran hat, beiden Protagonisten ihre Eigenarten zu interpretieren. Boenfeld und Murot – verblüfft aufgrund des Zusammentreffens – versinken in zu viel Alkohol. Am nächsten Morgen wacht der Kommissar verkatert in fremder Kleidung auf; der Autohändler ist in der Nacht – in Murots Wäsche – überfahren worden. Der Ermittler tauscht die Rollen, um den Täter zu ermitteln und während Assistentin Magda Wächter (Barbara Philipp) um ihren vermeintlich toten Kollegen trauert, lebt Murot im Taunus die Existenz des Verstorbenen.

„Die Ferien des Monsieur Murot“ – eine Weltpremiere beim 27. Internationalen Filmfest Oldenburg.
Foto: HR

Im Mai 2019 entstand so wieder ein großartiger Tatort, den die Autoren Ben Braeunlich und Grzegorz Muskala zusammen mit den Redakteuren Jörg Himstedt und Erin Högerle gestaltet haben. Erneut ein Film, der 100-prozentig auf den großartig aufspielenden Ulrich Tukur zugeschnitten ist – und natürlich wieder ein Murot-Tatort, der das übliche Sonntagabend-Krimiformat sprengt. Aber das ist auch gut so.

Leider konnte in Oldenburg beim Filmfest keiner der Verantwortlichen anwesend sein, so blieb es bei einer kurzen Begrüßung in der nicht ganz ausverkauften Kulturetage. Im Spätherbst soll der nächste Film mit dem Wiesbadener Ermittler von Rainer Kaufmann inszeniert werden. Das Buch dazu schreibt Martin Rauhaus.

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