Oldenburg (Achim Neubauer) Sehr zuverlässig beteiligt sich der NDR mit neuen Beiträgen aus der Reihe Tatort am Filmfest in Oldenburg. Nach drei Jahren Pause fand so wieder ein Tatort mit Maria Furtwängler seinen Weg auf die Leinwand des Casablanca. Besonders gut besucht ist die Vorführung allerdings auch in diesem Jahr nicht.
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Leichte Enttäuschung macht sich breit, als klar wird, dass keine Mitglieder von Team und Cast die Premiere begleiten. Zudem muss der Host des Filmfests den Titel des Films erst googlen, bevor er eine kurze, aber prägnante Einführung zum Filminhalt gibt.
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Unruhe gibt es in Göttingen, weil der so benannte „Wikinger“ fortgesetzt Frauen belästigt, zu sexuellen Handlungen zwingt und in der Universitätsstadt Angst und Schrecken verbreitet. Als nun eine offensichtlich missbrauchte Frau, die sich in der Flüchtlingshilfe engagiert hatte, tot aufgefunden wird, stellt sich die Frage, ob der Frauenfeind tatsächlich einen Mord zu verantworten hat. Denn gleichzeitig hat ein Zeuge beobachtet, dass sich ein „dunkler Typ“ vom Tatort entfernt habe.
„Weißer“ Frauenfeind oder „dunkler“ Flüchtling, auf diese Frage fokussieren sich die Ermittlungen und natürlich überschreitet Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) wieder einmal die Grenzen des Gesetzes, um die Aufklärung voranzutreiben. Allerdings bringt auch die bio-geographische DNA-Analyse keine eindeutigen Ergebnisse.
Ein gesellschaftlich relevantes Thema sollte nach Wunsch der NDR-Redaktion das 20-jährige Dienstjubiläum von Kommissarin Lindholm prägen. So erhielt Autor Daniel Nocke den Vorschlag, ein Drehbuch zu entwickeln, das sich an den Fall des Mordes an einer Studentin anlehnt, der sich 2017 in Freiburg ereignet hatte.
Nocke reflektiert sehr sorgfältig die gesellschaftlichen Haltungen, die sich zwischen „Flüchtlingsfolklore“ und Vorverurteilung von Migranten abspielen und gestaltet kluge Dialoge, die sich wohltuend abheben. Und so findet er auch eine Auflösung für den Todesfall, die fernab von üblicher „schwarz-weiß Malerei“ sich ergibt.