berbürgermeister Gerd Schwandner erinnerte in seiner Ansprache an die Schicksale der 167 Oldenburger Juden. Schülerinnen und Schülern der IGS Flötenteich, die auch den Erinnerungsgang organisiert hatten, gedachten der Opfer mit Kerzen.
Foto: Anja Michaeli
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Oldenburg/zb – Einstimmig hat sich der Rat der Stadt Oldenburg für eine Gedenkwand für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus vor dem Kulturzentrum PFL an der Peterstraße ausgesprochen. Zum Erinnerungsgang am heutigen Sonntag, 10. November, wurde sie schräg gegenüber der einstigen Synagoge gegenüber dem Kulturzentrum PFL enthüllt. Es ist 68 Jahre nach Kriegsende die erste Gedenkstätte für die getöteten Oldenburger Juden.
Nach dem gegenwärtigen Stand sind 167 Oldenburger Juden von den Nationalsozialisten ermordet worden. Sie waren Oldenburger Bürger und plötzlich verschwunden. Sie sind getötet worden, weil sie den Nazis nicht gepasst haben und es niemand verhindert hat. Bis heute erinnert nichts in Oldenburg an ihr Schicksal.
Der Arbeitskreis „Erinnerung gestalten“ befasst sich schon lange mit dieser Thematik und hat sich für die Gedenkwand in Oldenburg stark gemacht, weil sie an jüdisches Leben und dessen Spuren in der Stadt Oldenburg erinnern soll. Mit ihr soll jedes einzelne jüdische Schicksal sichtbar werden und zeigen, dass jüdisches Leben Teil des Alltags in Oldenburg war und den gesamten Stadtraum umfasste.
Bislang sind die 167 Namen auf der anthrazitfarbenen Wand verzeichnet. Bewusst wurde noch Platz gelassen, falls noch weitere Namen dort verewigt werden müssen. Auf dem vorderen Teil der Wand ist ein Stadtplan von 1941 mit den letzten bekannten Wohnorten der ermordeten Juden zu sehen.
Die Gedenkwand, die der Architekt Hans-Dieter Schaal gestaltet hat, trägt zudem die Inschrift: „Wir erinnern an die 167 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Oldenburg, die im Rahmen der nationalsozialistischen Judenverfolgung ermordet wurden. Wir gedenken Ihrer in tiefer Trauer und Scham. 2013. Der Rat der Stadt Oldenburg, Der Arbeitskreis Erinnerung gestalten.“