Website-Icon Oldenburger Onlinezeitung

Gedenkwand für jüdische NS-Opfer beschmiert

Heute haben sich Oldenburgerinnen und Oldenburger an der Gedenktafel für die jüdischen NS-Opfer versammelt, um ihr Entsetzen über die Tat zu zeigen.

Heute haben sich Oldenburgerinnen und Oldenburger an der Gedenktafel für die jüdischen NS-Opfer versammelt, um ihr Entsetzen über die Tat zu zeigen.
Foto: Svende Michaeli

Oldenburg (am/ots) Gestern haben unbekannte Täter die Gedenktafel für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus an der Peterstraße mit antisemitischen Parolen beschmiert. Zahlreiche Oldenburgerinnen und Oldenburger haben darüber ihre Bestürzung ausgesprochen. Die Stadtverwaltung hat Anzeige erstattet. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, der Staatsschutz wurde eingeschaltet.

Anzeige

Die Gedenkwand neben dem Gebäude des Kulturzentrums PFL wurde im Zeitraum zwischen 11 und 13 Uhr auf der Vorder- und Rückseite mit antisemitischen Botschaften in weißer Farbe beschmiert. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann zeigt sich schockiert: „Ich bin erschüttert über diese Tat, die das Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus auf schändliche Weise beschmutzt. Ich verurteile diesen sinnlosen Anschlag aufs Schärfste.“ Für den Oberbürgermeister ist klar: „Wer auch immer dafür verantwortlich ist, muss wissen, dass unsere Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde unerschütterlich ist. Es wird niemals gelingen, die Erinnerung an die jüdischen Opfer zu unterdrücken“, betont Krogmann. „Wir werden nicht nachlassen, antisemitischem Gedankengut entgegenzutreten.“

Der Staatsschutz der Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt / Ammerland bittet Zeugen der Tat, sich unter der Telefonnummer 0441/790-4115 zu melden. Insbesondere der unbekannte Hinweisgeber, der die Tat am Dienstag gegen Mittag bei der Polizeiwache an der Wallstraße gemeldet hat, wird um Kontaktaufnahme mit den Ermittlern gebeten.

Die Gedenkwand für jüdische NS-Opfer

Die 2013 eingeweihten und 2015 überarbeiteten Gedenktafeln halten die Erinnerung an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger Oldenburgs wach. 175 Namen ehemaliger jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger, das Geburtsdatum, der Geburtsort, die letzte Wohnung sowie das Todesdatum beziehungsweise das Datum ihrer Deportation sind auf der Gedenkwand nachzulesen. Auf einem großen Stadtplan sind die letzten Wohnungen besonders gekennzeichnet.

Mehr Informationen: www.oldenburger-onlinezeitung.de/oldenburg/gedenkwand-fuer-getoetete-oldenburger-juden-enthuellt-1625.html

Die mobile Version verlassen