OTM-Geschäftsführerin Silke Fennemann will den Oldenburger Grünkohl auch für Oldenburg-Touristen interessant machen.
Foto: Katrin Zempel-Bley
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Oldenburg (zb) – Grünkohl schmeckt nicht nur gut, er ist vor allem sehr gesund und fördert das Image der Stadt Oldenburg, die nach wie vor unangefochten den Titel „Kohltourhauptstadt“ trägt. Was es mit dem Oldenburger Grünkohl alles auf sich hat, darüber will die Oldenburg Tourismus & Marketing GmbH (OTM) am 2. November auf dem Rathausmarkt in Form einer Grünkohl-Leistungsschau informieren.
„Wir wollen die Faszination Grünkohl modern interpretieren“, kündigt OTM-Geschäftsführerin Silke Fennemann an. Unter dem Motto „Hallo Grünkohl“ im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags startet die offizielle Grünkohlsaison der Huntestadt. Geboten wird ein unterhaltsames, informatives und leckeres Programm rund um die Oldenburger Palme. Hier kann Grünkohl nicht nur in allen Varianten gegessen werden, hier gibt es ein Füllhorn an Ideen rund um den Grünkohl sowie den Bollerwagenwettbewerb und Schnupper-Boßeln. Auch an anderen Stellen in der Innenstadt wird Grünkohl angeboten – alternativ Grünkohlbrot oder Grünkohl-Smoothie. Dazu gibt es ein buntes Musikprogramm.
Grünkohl-Akademie
Deutschlands einzige Grünkohl-Akademie startet zudem mit einem erweiterten Lehrprogramm in ihr viertes Semester. Bislang standen Kohlografie, Kohltourgeschichte, Boßeln, die vitalisierende Wirkung von Kohl und der Einblick in Norddeutsche Kultur und Lebensart auf dem Stundenplan. Jetzt werden die Kohloquien um die Feldforschung erweitert. Zudem bietet die Akademie ein intensives Grünkohlerlebnis vor Ort an. Dafür werden Botschafter-Posten vergeben. Vergeben wird der Traumjob aller Grünkohl-Fans an den, der sich mit Glück, Geschick und Wissen auf www.gruenkohl-akademie.de durchsetzt.
Ziel ist es, Oldenburg und den Oldenburger Grünkohl noch bekannter zu machen, um mehr Touristen auch wegen des Grünkohls in die Huntestadt zu locken. „Wir möchten zeigen, dass Grünkohl viel mehr ist als Schnaps und Bollerwagen“, sagt Silke Fennemann, die die Oldenburger Palme noch stärker bewerben will. Nicht zuletzt wegen der Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg. Die arbeitet derzeit an der Sorte „Oldenburger Palme“, die es in fünf bis zehn Jahren durchaus geben könnte.
Grünkohlforschung an der Uni Oldenburg
Der Oldenburger Biologe Christoph Hahn forscht derzeit über Grünkohl und seine Inhaltsstoffe.
Foto: Katrin Zempel-Bley
Bereits mehrere Biologen forschen über die durchweg gesunde Pflanze, die Krebs, Augen- und Herzerkrankungen vorbeugt. „Ihre Inhaltsstoffe sind außergewöhnlich“, sagt Prof. Dr. Dirk Albach, Direktor des Botanischen Gartens. Dort sind über 50 Grünkohlsorten angepflanzt und die Forscher finden zurzeit heraus, welche Sorten am besten für die Züchtung „Oldenburger Palme“ geeignet sind. „Auf die Bitterstoffe können wir verzichten, auf die vielen Vitamine zum Beispiel nicht“, sagt Albach. „Vor allem die ganz alten Sorten werden unter die Lupe genommen, von denen versprechen wir uns allerhand“, sagt er und hofft, eines Tages die ideale „Oldenburger Palme“ präsentieren zu können, weil nicht nur Feinschmecker auf sie warten, sondern auch die Industrie, die ständig auf der Suche nach geeigneten Wirkstoffen ist.