Diese LzO-Azubis übernehmen für eine Woche die Verantwortung für die Filiale in Kreyenbrück.
Foto: Katrin Zempel-Bley
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Oldenburg/zb – Das hätte sich die Nordenhamerin Janina Kirsch nicht träumen lassen, bereits im zweiten Ausbildungsjahr eine LzO-Filiale leiten zu dürfen. Ihr Arbeitgeber, die Landessparkasse zu Oldenburg, macht das im Oktober für eine Woche möglich.
„Klar bin ich aufgeregt“, sagt die 21-Jährige, die nach dem Abitur in Nordenham ein soziales Jahr eingelegt und anschließend bei der LzO eine Ausbildung zur Bankkauffrau begonnen hat. Gegenwärtig arbeitet sie in der Filiale in Rodenkirchen. Ab 7. Oktober wird sie jedoch für eine Woche die LzO-Filiale in Kreyenbrück in Oldenburg mit neun Azubi-Kollegen leiten.
Entstanden ist die Idee der „LzO-Azubi-Filiale“ im Kreativkreis der Sparkasse, an dem vor allem Nachwuchskräfte mitwirken. Bislang wurde die Idee in den Filialen in Rastede und Lohne erprobt. „Da haben wir erste Erfahrungen gemacht und beschlossen, das Projekt zweimal jährlich in verschiedenen Filialen stattfinden zu lassen“, sagt Christian Köhler, Direktor des Bereichs Privatkunden der Regionaldirektion Oldenburg.
Allerdings ist nicht jede Filiale geeignet. „Sie muss eine gewisse Größe und viel Publikumsverkehr haben“, klärt Christian Köhler auf. „Kreyenbrück ist ideal, weil die Filiale groß und ein sehr gemischtes und auch junges Publikum anzutreffen ist.“ Die Kunden werden seit einigen Tagen auf das Experiment vorbereitet. „Bislang haben wir nur positive Resonanz“, erzählt Filialleiterin Ramona Wilken-Johannes. Sie ist begeistert von dem Projekt und dem motivierten Azubi-Team. „Das wird eine ganz spannende Woche werden“, ist sie überzeugt.
Katastrophen sind nicht zu befürchten. Schließlich haben die zehn Azubis inklusive zwei Ersatz-Azubis schon alle am Schalter gearbeitet. Außerdem werden sie gegenwärtig auf ihre neue Rolle intensiv vorbereitet. „Wir lernen den Umgang mit Kunden, haben eine spezielle verkäuferische Schulung bekommen und eine weitere Schulung über Finanzkonzepte“, berichtet Janina Kirsch, die von Aljosha Volkmer als stellvertretendem Filialleiter unterstützt wird.
Die zehn Azubis kommen aus dem gesamten LzO-Gebiet. Bevor sie eine Zusage für das Projekt erhielten, mussten sie sich bewerben. „Warum sollen wir gerade Sie auswählen, lautete unsere Frage an die Bewerber“, berichtet Ausbildungsleiter Roland Otten. 28 von 60 Azubis im zweiten Lehrjahr beantworteten die Frage und die Auswahl war extrem schwer. Dass Janina Kirsch die Leitung übernimmt, bestimmten die Verantwortlichen.
„Ich bin zwar die Filialleiterin, aber wir sind ein Team. Die anderen können genauso viel wie ich“, sagt sie bescheiden. Fakt ist, dass alle zehn Azubis richtig gespannt sind und ihren Chefs zeigen wollen, was sie drauf haben. „Ich finde es ganz toll, welch ein Vertrauen uns mit diesem Projekt entgegen gebracht wird“, sagt Aljosha Volkmer. Alle hoffen auf neue und wertvolle Erfahrungen und dass sie gestärkt aus dem Projekt hervorgehen.
Das in den fünf Tagen Kreditrahmen gesprengt werden, ist unwahrscheinlich, versichert Ramona Wilken-Johannes. „Die Azubis kennen ihren Entscheidungsspielraum sehr genau und außerdem sind wir mit vier Kollegen im Hintergrund dabei. Einmischen tun wir uns jedoch nur dann, wenn es sein muss“, stellt sie klar. „Davon gehe ich aber nicht aus.“
So werden Janina Kirsch und ihr Team erstmals eigenverantwortlich einen Kassenabschluss machen. „Bislang sehen wir unseren Kollegen dabei immer nur zu. Während der Azubi-Woche liegt er in unserer Verantwortung. Das ist etwas Besonderes.“ Und auch das Thema Sicherheit müssen alle beherzigen. Dazu gehört auch das Scharfschalten der Alarmanlagen nach Feierabend. Wie das funktioniert haben sie ebenfalls in einer Schulung erfahren. „Wir fühlen uns gut vorbereitet“, sagt Janina Kirsch, die mit ihrem sicheren und freundlichen Auftritt ganz sicher als Filialleiterin durchgehen wird.