Website-Icon Oldenburger Onlinezeitung

Neue Jugendherberge für Oldenburg

Die neuen Jugendherberge liegt in unmittelbarer Nähe im VHS-Gebäude, der Oldenburger Hauptbahnhof und die Weser-Ems Hallen befinden sich in direkter Nachbarschaft.

Die neuen Jugendherberge liegt in unmittelbarer Nähe im VHS-Gebäude, der Hauptbahnhof und die Weser-Ems Hallen befinden sich in direkter Nachbarschaft.
Lageplan: GIS4OL

Oldenburg (am) Die Jugendherberge an der Alexanderstraße / Von-Finckh-Straße in Oldenburg platzt aus allen Nähten, das Gebäude ist in die Jahre gekommen und entspricht den Gästeansprüchen schon lange nicht mehr. Heute gab Oberbürgermeister Jürgen Krogmann bekannt, dass in Oldenburg eine neue Jugendherberge hinter dem Verwaltungsgebäude der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft (GSG) gebaut wird.

Anzeige

„Die neue Jugendherberge entsteht an einem Standort, der aus meiner Sicht besser nicht sein könnte“, betont Krogmann, der seit einem Jahr darüber im Gespräch ist. Sowohl die bestehende Infrastruktur als auch die zentrale Lage zum Hauptbahnhof, zu den Weser-Ems Hallen, den Jugendleistungszentren und die fußläufige Nähe zur Innenstadt böten ein interessantes Angebot für die Gäste. „So etwas Topattraktives ist ein Gewinn und eine einmalige Lösung für die Stadt“, schwärmt Krogmann.

Das Grundstück besteht aus Flächen des ehemaligen Betriebs- und Ausbesserungswerks der Deutschen Bahn AG, die die Stadt 1987 erworben hat. Zunächst war angedacht, die darauf stehende „Rämmi-Dämmi-Halle“ in den Neubau zu integrieren. Das lässt der bauliche Zustand des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes und der Betrieb einer Jugendherberge aber nicht zu. Sie wird abgerissen.

Das Gebäude soll mit der Schmalseite zum Berliner Platz ausgerichtet werden, zwei „Riegel“ werden sich aneinander vorbeischieben. So die bisherigen Planungen.
Projektskizze: selugga & selugga architektur gmbh

Die Jugendherberge soll auf vier Etagen rund 190 Betten inklusive rollstuhlgerechter Zimmer sowie Seminar, Küchen und Aufenthaltsbereiche bieten. Im Erdgeschoss entsteht ein offener Speisesaal mit Chillout-Zone. Insgesamt werden mit den Funktionsräumen rund 2700 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Die großen Gebäude der Umgebung und die Wegeverbindung als Grünachse über das Ringlokschuppenareal seien in die Planungen einbezogen worden, so der Architekt Malte Selugga von „selugga & selugga architektur“. Die Schmalseite des Hauses wird in Richtung Berliner Platz ausgerichtet und ein Vorplatz, der „bespielt“ werden kann, entsteht. „Das Haus soll willkommen heißen“, so Selugga. Über die Außengestaltung werde noch entschieden.

Die GSG wird zirka acht Millionen Euro investieren und das Gebäude an das Jugendherbergswerk, das an den Planungen von Anfang an beteiligt ist, vermieten. „Oldenburg gehört für uns zu den Top 5-Standorten“, so Thorsten Richter, Geschäftsführer des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH), Landesverband Unterweser-Ems. Am neuen Standort rechnet er mit 30.000 Übernachtungen jährlich. Sie teilen sich auf in rund 35 Prozent Schulklassen, 30 Prozent verschiedene Gruppen, 15 Prozent Familien und 20 Prozent Einzelreisende und Studierende. „Durchschnittlich gibt ein Gast 89 Euro pro Nacht in Oldenburg aus“, sagt Richter und macht damit die wirtschaftliche Bedeutung einer attraktiven Jugendherberge klar.

Über die Außengestaltung ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.
Projektskizze: selugga & selugga architektur gmbh

Insbesondere die Nähe zur Volkshochschule (VHS) begeistert den GSG-Geschäftsführer Stefan Könner: „Eine Jugendherberge hat auch einen Bildungsauftrag. Für Weiterbildung, Seminare und Klassenfahrten sind die Räumlichkeiten der VHS ‚über den Hinterhof‘ erreichbar“, so Könner, der darüber hinaus Synergien der drei GSG-Gebäude (VHS, GSG-Verwaltung, Jugendherberge) bei den Parkplätzen anstrebt.

In der Jugendherberge an der Alexanderstraße / Von-Finckh-Straße sind zurzeit zwölf Mitarbeiter unter der Leitung von Jürgen Koopmann tätig. Bei der Erweiterung auf 190 Betten würden zukünftig zirka 35 Mitarbeiter (Teil- und Vollzeit) für den laufenden Betrieb sorgen, so Koopmann. Das Deutsche Jugendherbergswerk möchte die Einrichtung als Inklusionsstandort betreiben. Mitarbeiter mit Handicap werden einen großen Teil des Personals stellen. „Wir haben mit den Inklusionsstandorten in Leer und Aurich gute Erfahrungen gemacht“, so Richter. Eine Idee des GSG-Geschäftsführers Stefan Könner ist es, die Gemeinnützigen Werkstätten oder eine vergleichbare Institution einzubinden.

Bisher wurde das Projekt den politischen Vertretern vorgestellt. Der Bau für die neue Jugendherberge soll 2017 beginnen, im Frühjahr 2019 könnte dann der Einzug stattfinden. Das Haus an der Von-Finckh-Straße wird komplett aufgegeben. Die dort untergebrachten städtischen und nichtstädtischen Einrichtungen werden in neuen Räumlichkeiten untergebracht. Auf dem Grundstück wird nach dem Abriss ein Neubau für bezahlbares Wohnen, Dienstleistungen und Einzelhandel entstehen.

Die mobile Version verlassen