
Handgefertigte Sitzbank nach dem historischen Entwurf des Architekten Peter Behrens aus dem frühen 20. Jahrhundert von dem Unternehmen Donner – Klassische Gartenmöbel. Foto: Kurt Donner
Oldenburg (Merle Bräuer/pm) Die Sanierungsarbeiten an den Wallanlagen sind in vollem Gange. Der Fachdienst Stadtgrün Planung und Neubau führt die Arbeiten gemeinsam mit dem Fachdienst Denkmalschutz und Bauordnung durch. Seit Mitte Februar werden die Maßnahmen an Orten mit einem besonderen Denkmalwert durchgeführt. Unter anderem am Theater- und Heiligengeistwall, auf dem Cäcilienplatz, in der Parade- und Schleusenstraße und in der Peterstraße finden Sanierungsarbeiten statt.
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Das wird sich durch die aktuellen Arbeiten ändern
Bei den Arbeiten werden vor allem strukturgebende Rahmenpflanzungen sowie wertvolle und raumprägende Bäume und Sträucher nachgepflanzt. Die bestehenden Sitzbänke werden einer Sanierung unterzogen oder durch neue im klassizistischen Stil ersetzt. Auf dem Cäcilienplatz sind die ersten Maßnahmen bereits sichtbar: An einer Stelle wurden die Beete vom Unterwuchs befreit, Kirschbäume erhielten einen Pflegeschnitt und der Boden wurde mit Holzhäckseln bedeckt, um das Wurzelunkraut Giersch dauerhaft und chemiefrei zu entfernen. Die Sitzbänke werden von dem Unternehmen Donner – Klassische Gartenmöbel aus Brandenburg handgefertigt und nach dem historischen Entwurf von Peter Behrens nachgebaut. Diese werden schrittweise in Oldenburg ausgetauscht und erhalten als Halt auf dem Untergrund den recycelten Klinker vom Fliegerhorst.
Der historische Wallring
Die Wallanlagen haben im Laufe der Zeit aufgrund historischer Gegebenheiten viele Veränderungen durchgemacht. Bis 1730 als mittelalterliche Stadtbefestigung genutzt, wurden die Wallanlagen nach dem Siebenjährigen Krieg entfestigt. Der heutige grüne Ring um die Oldenburger Innenstadt wurde 1789 vom Herzog von Oldenburg (1755 bis 1829) Peter Friedrich Ludwig angelegt und von seinem Sohn Paul Friedrich August fortgeführt. Über die Jahrhunderte hinweg gab es zahlreiche Änderungen in der Anlage, sogenannte „Überformungen“. Diese haben sich durch natürliche Alterungsprozesse der Einrichtungen und den Rückbau oder Abgang von Gehölzen ergeben. Die Veränderungen sollen nun für das Erscheinungsbild in wesentlichen Teilen der Anlage sensibel und nachhaltig zurückgenommen werden.