In Anwesenheit der beiden städtischen Dezernentinnen Gabriele Nießen und Dagmar Sachse überreichte Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (von links) gemeinsam mit der niedersächsischen Staatssekretärin Erika Huxhold (rechts) den symbolischen Schlüssel an die Schulleiterin Hannelore Guthold.
Foto: Katrin Zempel-Bley
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Oldenburg / zb – Pünktlich zum neuen Schuljahr ist der Neubau der Berufsbildenden Schulen 3 (BBS) an der Maastricher Straße in Oldenburg nach eineinhalb Jahren Bauzeit fertig geworden. Heute fand die offizielle Schlüsselübergabe statt. Rund 27,4 Millionen Euro hat das größte Schulbauprojekt in der Stadt Oldenburg gekostet. Finanzielle Unterstützung gab es vom Land Niedersachsen.
Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann sprach von einem großen Tag für den Bildungsstandort Oldenburg. „Die neue Schule garantiert berufliche Ausbildung auf höchstem Niveau. Sie wird angesichts des Fachkräftemangels den ohnehin bedeutenden Bildungsstandort Oldenburg weiter stärken“, erklärte er. Der Neubau sei zudem ein Bekenntnis für die berufliche Bildung.
Erika Huxhold, Staatssekretärin im niedersächsischen Kultusministerium, zeigte sich beeindruckt von dem Neubau und sprach von einem „mutigen Schritt, einem Neubeginn und damit verbundenen Weiterentwicklungen“. Der Neubau mit seiner modernen Ausstattung orientiere sich an den Bedürfnissen der Ausbildungsbetriebe und biete sehr gute Arbeitsbedingungen, damit der berufliche Nachwuchs mit Kopf, Herz und Hand lernen könne. Dass der BBS 3 eine Kinderkrippe mit 15 Plätzen angegliedert sei, sei neu in der Schullandschaft, betonte die Staatssekretärin.
Der Rat der Stadt Oldenburg hatte aufgrund der Kosten lange mit sich gerungen, grünes Licht für diese Baumaßnahme zu geben. Doch eine energetische Modernisierung der alten Bildungsstätte nicht weit weg von der neuen Schule wäre sehr aufwendig und kostenintensiv geworden. Die neue Schule verfügt über 8700 Quadratmeter Nutzfläche. Rund 3200 Schüler aus Oldenburg und der Region werden hier von 125 Lehrkräften unterrichtet. Das Schulangebot umfasst 20 verschiedene Bildungsgänge in Vollzeitform und Berufsschule in Teilzeitform. Unterrichtet wird unter anderem in den Berufsfeldern Gastronomie, Hauswirtschaft, Ernährung und Agrarwirtschaft.
Nach einer europaweiten Ausschreibung erhielt ein Bielefelder Unternehmen den Zuschlag und war für die gesamte Baustelle mit allen Gewerken als Totalunternehmer verantwortlich. Allerdings geriet das Bauvorhaben letztes Jahr in die Schlagzeilen wegen der Beschäftigung von Rumänen zu Billiglöhnen. Der Zoll war aktiv geworden und hatte die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Krogmann hatte seinerzeit das Unternehmen angeschrieben und um Klärung gebeten, weil Tariftreue für die Stadt Oldenburg selbstverständlich sei. „Noch handelt es sich lediglich um Ermittlungen“, stellte er klar und warnte vor einer Vorverurteilung. Die Gewerkschaft hatte die angeblichen Missstände öffentlich gemacht. Derzeit laufen gerichtliche Anhörungen.