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Stadt Oldenburg würdigt Ehrenbürger Leo Trepp

Der ehemalige Wegbereiter des Dialogs zwischen den Religionen, Professor Dr. Dr h.c mult. Leo Trepp, wurde mit einer Bronzebüste gewürdigt.

Büste von Leo Trepp.
Foto: Stadt Oldenburg

Oldenburg (pm) Die Stadt Oldenburg würdigt den ehemaligen Landesrabbiner, Religionsphilosophen und Wegbereiter des Dialogs zwischen den Religionen, Professor Dr. Dr. h. c. mult. Leo Trepp, mit einer Bronzebüste. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg, hat Oberbürgermeister Jürgen Krogmann gestern die Büste in Anwesenheit der Witwe Gunda Trepp der Öffentlichkeit übergeben. Aufgestellt wird die Büste bei der Synagoge in der Leo-Trepp-Straße 15-17. Leo Trepp ist seit 1990 Ehrenbürger der Stadt Oldenburg.

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Die von der Stadt Oldenburg in Auftrag gegebene Bronzebüste ist von der Berner Bildhauerin Renate Deterts-Ackermann geschaffen worden. Vorausgegangen ist der Zuerkennung ein Wettbewerb. Die Jury, bestehend aus Dr. Sabine Isensee, Udo Reimann, Professor Dr. Rainer Stamm, Jehuda Wältermann und Christiane Cordes, zur Begründung der Entscheidung: „Die Jury hat eine einstimmige Entscheidung zugunsten der Arbeit der Bildhauerin Renate Deterts-Ackermann getroffen. Ihr Modell überzeugt die Jury in der Ausdrucksfähigkeit der Charakterpersönlichkeit des Rabbiners und Ehrenbürgers Leo Trepp. Insbesondere wird der sofortige Blickkontakt zum Betrachter gewürdigt, die feine, detailgetreue Oberflächenbearbeitung in Frontansicht und Seitenprofil sowie die aufrechte Kopfhaltung als Symbol von Humanität.“

Der Oldenburger Landesrabbiner Leo Trepp wurde in der Reichspogromnacht 1938 verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Mithilfe des britischen Chefrabbiners wurde er wieder entlassen und emigrierte später in die USA, wo er bis zu seiner Emeritierung als Professor für Philosophie und Geisteswissenschaften in Kalifornien tätig war. Bereits ab 1954 kehrte er regelmäßig nach Oldenburg zurück. Er erforschte die Geschichte der Oldenburger Juden und begleitete die Neugründung der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg. Trepp lehrte unter anderem auch an der Carl von Ossietzky Universität, die ihm 1989 die Ehrendoktorwürde verlieh. Er engagierte sich zeitlebens für Toleranz und den Dialog zwischen Christen und Juden und verstarb im Jahr 2010 im Alter von 97 Jahren in San Francisco.

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