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Kein Tretboot in Seenot – Bootsverleih bleibt

Aufgebrachte Oldenburger machen ihrer Wut Luft, in dem sie ihre Meinungen am Kiosk des Bootsverleihs anbrachten.

Aufgebrachte Oldenburger machen ihrer Wut Luft, in dem sie ihre Meinungen am Kiosk des Bootsverleihs anbrachten.
Foto: Anja Michaeli

Oldenburg (zb/am) Die Sorge, dass der Bootsverleih an der Mühlenhunte für immer geschlossen werden soll, grämte in dieser Woche zahlreiche Oldenburger. Nach einem Artikel in der hiesigen Tagespresse hagelte es Beschwerden in den Sozialen Medien und im Rathaus. Politiker von SPD, CDU, den Grünen und den Linken schrieben Anträge für den Stadtplanungsausschuss und baten um Aufklärung. Dabei stehe eine Schließung nicht auf der Agenda, wie die Stadtverwaltung auf Rückfrage versichert.

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Bei der Aufregung ging es darum, dass der reetgedeckte Kiosk der Anlage am Schlossgarten „nicht mehr ins Stadtbild“ passe. Das brachte die Oldenburger in Rage. „Vor allem die Aussage der Verwaltung, der reetgedeckte Kiosk am Ufer sei nicht mehr zeitgemäß und passe nicht ins Stadtbild, ist nicht nachvollziehbar und darf nicht zu einer Entziehung der Nutzungserlaubnis führen“, schreibt der CDU-Fraktionsvorsitzende Olaf Klaukien und fordert: „Der Tretbootverleih muss unbedingt erhalten bleiben.“ SPD-Ratsfrau Nicole Piechotta weißt darauf hin, dass viele Oldenburgerinnen und Oldenburger mit dieser Möglichkeit der Freizeitgestaltung schöne Erlebnisse und Kindheitserinnerungen verbinden würden. Alternative Betreibermodelle müssten geprüft werden. Die Grünen-Fraktion fragt sich, was die Stadtverwaltung davon abgehalten habe, den Rat über die Entziehung des Sondernutzungsrechtes zu informieren. Sie wolle über die zwingenden Gründen eines Abbaus und der Erneuerung informiert werden.

Per Bürgerbrief teilt die Stadt heute mit: „Die Tretboote auf der Mühlenhunte sollen auf keinen Fall aus dem Stadtbild verschwinden.“ Wie ein Sprecher der Stadt auf Nachfrage erklärte, soll der Bootssteg an der Elisabethstraße von der Stadt erneuert werden. Die Kosten dafür betragen zwischen 70.000 und 80.000 Euro, hieß es weiter. Das sei wegen schwerer baurechtlicher Mängel dringend erforderlich, berichtete der Sprecher. Ob die Sanierung noch in diesem Jahr stattfinden kann, war noch unklar. Vorschlag der Verwaltung ist, die Kosten zum Haushalt 2018 anzumelden. Ob das vorhandene Gebäude in der jetzigen Form erhalten werden kann, werde geprüft. Ein Ortstermin sei bereits vereinbart, um auch den Keller zu besichtigen, der sich unter dem Gebäude befinde. Die Stadt stellt klar, dass die Maßnahmen keine Frage der Gestaltung oder des Geschmacks sind, sondern lediglich des baulichen Zustandes.

Trostlos sieht der Steg in diesen Tagen aus, er muss dringend repariert oder erneuert werden.
Foto: Anja Michaeli

Die bunten Boote werden in diesem Jahr wohl kaum noch ins Wasser gelassen werden.
Foto: Anja Michaeli

Seit 2014 befand sich die Stadt mit dem inzwischen verstorbenen Pächter in Gesprächen über die Sanierung. Nach seinem Tod hätten es seine Erben abgelehnt, die Reparatur durchzuführen, um den Bootsverleih weiter betreiben zu können und klar signalisiert, dass kein Interesse an einem Weiterbetrieb besteht. Deshalb müsse jetzt eine andere Lösung und ein neuer Betreiber mit Hochdruck gesucht werden. Interessierte dürften sich gerne bei der Stadt Oldenburg melden, so der Stadtsprecher.

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