Website-Icon Oldenburger Onlinezeitung

VWG fährt Rekord ein – MIAjunior kommt

Der Geschäftsführer der VWG, Michael Emschermann, informierte über den Fahrplanwechsel am 15. Juni. Die VWG will weiter an pünktlichen Buslinien arbeiten.

Wenig Fahrplanänderungen, aber dennoch viel Neues.
Foto: Anja Michaeli

Oldenburg (am) Michael Emschermann ist zufrieden – mit dem Blick zurück und auch nach vorne. Der Geschäftsführer der Verkehr und Wasser GmbH (VWG) informierte heute über den Fahrplanwechsel am 15. Juni und zog das Fazit zum Geschäftsjahr 2013.

Anzeige

Das Wirtschaftsergebnis sei in Bereichen Verkehr und Wasser positiv, bei den Fahrgastzahlen habe die VWG einen neuen Rekord aufgestellt. Für die Zukunft soll die Erneuerung des Fuhrparks auf Erdgasfahrzeuge fortgesetzt, MIAjunior eingeführt, mehr Technik eingesetzt und vor allem weiter an pünktlichen Buslinien gearbeitet werden.

Fahrplanwechsel der VWG: Was gibt es Neues?

Auf der Linie 316 wird die Fahrt um 6.15 Uhr ab der Haltestelle Neuenwege und die unmittelbar folgende Fahrt der Linie 312 um 6.21 Uhr ab der Haltestelle Nordstraße bis ZOB aufgrund fehlender Nachfrage zukünftig entfallen. Auf der Linie 317 wird dagegen um 6.33 Uhr ab ZOB in Fahrtrichtung Ikea von montags bis samstags eine zusätzliche Fahrt eingerichtet.

KurzstreckenTicket fällt weg

Das KurzstreckenTicket zum Preis von 1,90 Euro fällt weg. Gleichzeitig wird der Preis für ein EinzelTicket für Erwachsene von 2,40 Euro auf 2,20 Euro gesenkt. Das KurzstreckenTicket sei nicht sehr gerecht gewesen, erläutert Emschermann anhand von Beispielen, wenn nur wenige Haltestellen zu fahren war, aber die Tarifgrenze dabei überschritten wurde. Die Entscheidung sei aber auch deshalb so ausgefallen, weil die Regelungen schwer verständlich waren. „Eigentlich haben wir in Oldenburg kein Schwarzfahrerproblem“, betonte er. „Aber wir hatten Schwierigkeiten mit den KurzstreckenTickets. Zwei Drittel nutzten es unzulässig – wissentlich oder unwissentlich“. Natürlich seien deshalb Beschwerden an die VWG gerichtet worden, aber es müsse eben für die Gesamtheit gerecht zugehen. Die bereits erworbenen KurzstreckenTickets können bis zum 31. Dezember in den Kundencentern am Lappan oder am ZOB zurückgegeben werden. Es gilt eine Toleranz von vier Wochen, in denen sie noch genutzt werden können.

Wirtschaftsergebnis

Im Plan für das vergangenen Jahr wurde von einem negativen Ergebnis von 1,89 Millionen Euro ausgegangen. Das konnte mit mehr als einer halben Million Euro unterschritten werden. „Dieses Ergebnis wurde möglich, weil wir in beiden Geschäftsbereichen positive Entwicklungen verzeichnen konnten. Der städtische Haushalt muss nun 585.000 Euro weniger zahlen als geplant“, so Emschermann.

Fahrgastrekord

Erneut hat es bei der VWG einen Fahrgastzuwachs gegeben. Gegenüber dem Vorjahr konnten die Zahlen von 17,5 um 1,4 Prozent auf 17,8 Millionen Fahrgäste gesteigert werden.

Fuhrpark

Im vergangenen Jahr wurden weitere zehn neue Erdgasfahrzeuge angeschafft. 66 von 91 Bussen der gesamten Flotte werden jetzt mit Erdgas betrieben – seit Jahresbeginn 2013 mit dem sogenannten Bioerdgas. Die CO2-Bilanz der Stadt Oldenburg sei um rund 7000 Tonnen reduziert worden. 2016 wolle die VWG ausschließlich mit den umweltfreundlichen Fahrzeugen unterwegs sein, so Emschermann. Allerdings würde die Fahrzeugförderung seit 2005 fehlen. „Wir mussten 2013 dafür 2,4 Millionen Euro alleine stemmen“, so der VWG-Geschäftsführer. Aber diese Förderung könnte 2015 wieder greifen. „Das würde uns das Leben wirtschaftlich ein wenig erleichtern“, hofft Emschermann.

MIA und MIAjunior – Zuwächse bei den Abonnenten

Mobil im Abo (MIA) kommt bei den VWG-Kunden gut an, die Umstellung war erfolgreich. Ein Zuwachs von zehn Prozent bei den Abos sei erfreulich. 80.000 Fahrgäste sind mittlerweile BOB-Kunden (Bequem ohne Bargeld). „Das Papierticket ist nicht mehr erforderlich“, freut sich Emschermann. Nun gilt es, weiter in die Technik zu investieren. Zukünftig werden diese E-Tickets kontaktlos ausgelesen. Außerdem ermöglichen sie die Teilnahme an der Echtzeitauskunft des Verkehrsverbundes Bremen / Niedersachsen (VBN). Per Smartphone-App oder am heimischen Computer erfahren die Fahrgäste z.B. ob mit Verspätungen zu rechnen sei, der Anschluss nicht verpasst wird. Das gilt dann auch für MIAjunior, die neue elektronische personalisierte Chipkarte für Schüler_innen der fünften bis zehnten Klassen, die im Herbst kommen soll. „Dabei ist Oldenburg der Vorreiter“, so Emschermann, denn die Stadtverwaltung führt zeitgleich die neue Oldenburg Card (OLCard) ein. Damit kann das Mensaessen in den Schulen oder Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket bezahlt werden. Mit MIAjunior sind diese Funktionen dann auch abzurufen.

Wasser

Gegen den Bundestrend haben die Oldenburger mehr Wasser verbraucht, wobei der Gesamtverbrauch im Vergleich mit anderen Städten niedriger ist. Vier Millionen Euro hat die VWG im vergangenen Jahr in die Rohrsanierung investiert. „Es besteht ein hoher Sanierungsbedarf unserer Rohrnetze“, betont Michael Emschermann, die Arbeiten würden fortgeführt. In 2013 sind auch die Arbeiten für ein Notstromaggregat im Wasserwerk Donnerschwee angelaufen, das im August 2014 betriebsbereit sein soll. „Wir wollen für alle Fälle gewappnet sein“, erklärt Emschermann, denn auch bei Störungen im Stromnetz müsse die Versorgung gesichert sein.

Pünktlichkeit

Trotz aller Freude sieht der VWG-Geschäftsführer Michael Emschermann Handlungsbedarf bei der Pünktlichkeit. Prüfungen und Auswertungen laufen zurzeit. Mit kleinen Maßnahmen wie beispielsweise die Vergrößerung des Kurvenradius in der Moslestraße würde begonnen werden. Ampelschaltungen seien zu optimieren. Eventuell wären aber auch die Fahrpläne beim nächsten Wechsel im Sommer 2015 anzupassen. Denn es könne nicht sein, dass die Busse zu spät die Endhaltestelle erreichen würden und dann die Verspätung schon mitschleppen, so Emschermann.

Aussichten

Die Verspätungen in den Griff bekommen, die erneuerte Mobilitätszentrale eröffnen und die Einbindung in das VBN-Echtzeit-Projekt stimmen den VWG-Geschäftsführer optimistisch. „Wir halten an unserem Ziel fest, im Jahr 2020 20 Millionen Fahrgäste zu erreichen“.

Die mobile Version verlassen