Oldenburg (Michael Exner) Die CDU-Ratsfraktion hat ihre Führung neu sortiert. Auf der Sitzung am Montagabend wählte die seit der Septemberwahl auf neun Mitglieder abgeschmolzene Fraktion den Parteivorsitzenden Christoph Baak (55) auch zum Fraktionschef an der Seite der Co-Fraktionsvorsitzenden Esther Niewerth-Baumann (53). Baak folgt Olaf Klaukien (47), der nach zehn Jahren an der Spitze aus familiären Gründen seinen Rückzug erklärt hatte und nun den Stellvertreterplatz seines Nachfolgers übernimmt.
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Klaukien hatte über mehr als anderthalb Jahrzehnte in diversen Funktionen eine tragende Rolle in der Oldenburger Politik gespielt und sich dabei den Ruf von Zuverlässigkeit und Solidität erworben. Zum ganz großen Durchbruch allerdings hatte ihm die Fortune gefehlt; vielleicht auch der unbedingte Wille: Denn der Vater dreier Kinder hatte nie ein Hehl daraus gemacht, dass es für ihn auch andere Prioritäten gab als Politik.
Der Verwaltungsjurist ging nach dem CDU-Sieg bei der Landtagswahl 2003 mit dem Oldenburger Minister Lutz Stratmann in dessen Wissenschaftsministerium. Für anderthalb Jahre leitete er ab 2006 in Oldenburg das Büro des damals neuen Oberbürgermeisters Gerd Schwandner, musste den Posten aber nach (eher kleinkarierten) Querelen mit der rot-grünen Ratsmehrheit um seine Abordnung durch das Ministerium wieder räumen. Er ging zurück in die Landesverwaltung, für die er heute im Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems, der ehemaligen Regierungsvertretung, arbeitet. Anfang 2009 folgte er dem (zum Ende seiner politischen Karriere glücklosen) Stratmann im Vorsitz der Oldenburger CDU, den er bis 2015 behielt (und freiwillig abgab). 2011 wurde er in den Rat gewählt und übernahm dort direkt den Fraktionsvorsitz, den er sich seit einer Neuordnung 2016 mit der heutigen Landtagsabgeordneten Esther Niewerth-Baumann teilte. 2013 kandidierte er ohne Erfolg für den Landtag.
Christoph Baak sitzt seit 2016 im Rat und ist seit 2018 Parteivorsitzender. Bei seiner Wiederwahl vor wenigen Wochen hatte er angekündigt, das Amt nur noch eine Periode ausüben zu wollen.