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Demokratische Arbeit gegen Rechts bündeln

Ute Heeren leitet die Koordinierungsstelle Oldenburg – Demokratische Werte stärken/schützen.

Ute Heeren leitet die Koordinierungsstelle Oldenburg – Demokratische Werte stärken/schützen.
Foto: Anja Michaeli

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Oldenburg (am/zb) – Nachdem auf dem jüdischen Friedhof an der Dedestraße in Oldenburg im Dezember 2013 zum wiederholten Male Hakenkreuz-Schmierereien entdeckt wurden, entschloss sich der Oldenburger Stadtrat zur Einrichtung einer Koordinierungsstelle gegen Rechts und stellte dafür in diesem Jahr 35.000 Euro zur Verfügung (die OOZ berichtete). Mit der Aufgabe beauftragt wurde der Bildungsträger Arbeit und Leben Nord gGmbH. Seit November 2014 arbeitet Ute Heeren für das Projekt, das sie kürzlich im Ausschuss Integration und Migration vorstellte

„Ziel ist es, die Möglichkeiten der demokratischen Arbeit gegen Rechts zu koordinieren und gleichzeitig Anlaufstelle für Einzelpersonen und Gruppen zu sein“, erklärt Projektleiterin Ute Heeren. Jugendliche, Eltern, Erzieher, Lehrer, Gruppenleiter, Arbeitgeber, Kammern, Kirchen, Gewerkschaften, Vereine, Verbände, Gruppen oder Einzelpersonen können sich ab sofort an sie wenden, wenn sie befürchten, dass etwas, was sie beobachten, in irgendeiner Form etwas mit Rechtsradikalismus zu tun hat. „Dabei kann es sich zum Beispiel um Fragen nach Musik, Symbolen oder politische Äußerungen handeln. Grundsätzlich geht es um Aufklärung und keineswegs um Denunziation“, stellt sie klar.

Ihre Arbeit soll dazu beitragen, politisches Bewusstsein zu schärfen, indem wir genauer hinsehen und hinhören und den Mut aufbringen, darüber zu sprechen. Dazu gehört für sie auch die konstruktive Auseinandersetzung mit der Kultur anderer Menschen sowie Vorbehalte und Vorurteile zu benennen und gemeinsam zu überwinden. Darüber hinaus soll sie die Vernetzung von kommunalen, regionalen und überregionalen Bündnissen, Gruppen und Akteuren vorantreiben.

„Letztlich geht es darum, wie die Mitglieder der Zivilgesellschaft sich auf gemeinsame Werte verständigen und sie durch ihre Haltung in allen Bereichen klar und unmissverständlich ausdrücken“, sagt Ute Heeren. Deshalb bietet sie Fortbildungen für zahlreiche Berufsgruppen wie Lehrer, Erzieher oder Gruppenleiter an, damit sie sensibel werden für rechtsextremes Gedankengut, es schnell identifizieren und angemessen reagieren können. Außerdem stellt sie einen Kalender mit dem Titel „Eine Stadt zeigt Gesicht“ zur Verfügung, der es ermöglicht, alle Termine wie Diskussionen, Demonstrationen, Lesungen, Filme oder Ausstellungen dort bekannt zu machen.

Wie ernst es mit der Einrichtung, die offiziell „Koordinierungsstelle Oldenburg DWS – Demokratische Werte stärken/schützen“ heißt, gemeint ist, muss sich erst noch herausstellen. Denn die 61-Jährige, die sich seit Jahrzehnten mit der Problematik des Rechtsradikalismus befasst, hat nur eine halbe Stelle, die wiederum auf ein Jahr befristet ist.

Die Koordinierungsstelle ist Montag von 13 bis 17 Uhr und Dienstag von 8.30 bis 13 Uhr an der Klävemannstraße 1 unter der Telefonnummer 04 41 / 924 90 12 oder koordinierungsstelle@aul-nds.de zu erreichen.

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