Der neue Oberbürgermeister Jürgen Krogmann möchte ein neues Miteinander.
Foto: privat
Anzeige
Oldenburg (zb) – Jürgen Krogmann (SPD) heißt Oldenburgs neuer Oberbürgermeister. Katrin Zempel-Bley, Redakteurin der Oldenburger Onlinezeitung (OOZ), fragte den 50-Jährigen direkt nach seinem Wahlsieg, welche Themen er ab 1. November zuerst anpacken wird, was das neue Miteinander konkret bedeutet und wie ernst er Bürgernähe nehmen wird.
In drei Wochen ziehen Sie als Oldenburgs neuer Oberbürgermeister ins Rathaus ein. Was bedeutet Ihnen der Wahlsieg?
Das ist ein großer Erfolg, nicht nur für mich sondern für die vielen Menschen innerhalb und außerhalb der SPD, die mich auf diesem langen Weg unterstützt haben. Zugleich ist es aber nur der Anfang. Jetzt geht es darum, einen erfolgreichen Neuanfang im Oldenburger Rathaus hinzubekommen.
Sie haben den Wählern ein neues Miteinander versprochen. Wie wird das konkret aussehen nach innen und nach außen?
Das „neue Miteinander“ zielt in zwei Richtungen. Zum einen betrifft es den Stil in der Kommunalpolitik, also wie ist der Umgang der Stadt mit Bürgerinnen und Bürgern, wie gehen OB und Rat miteinander um, wie erreichen wir mehr Zusammenarbeit mit unseren Partnern in der Region. Wir müssen lernen, nicht nur das Richtige zu tun sondern die Menschen dabei auch mitzunehmen.
Der Wahlslogan geht aber auch noch in eine andere Richtung. Oldenburg braucht nicht nur ein dynamisches Wachstum sondern auch einen sozialen Ausgleich z.B. beim bezahlbaren Wohnraum.
Welche Themen nehmen Sie sich nach der Einarbeitungszeit zuerst vor?
Zunächst einmal muss ich mich mit dem Haushalt für 2015 beschäftigen. Der wird zwar noch im Oktober von meinem Vorgänger vorgelegt. Vielleicht gibt es aber noch die Notwendigkeit, hier nachzusteuern. Dann muss die Bürgerwerkstatt für die Entwicklung des Fliegerhorstes auf den Weg gebracht werden, eine neue Form der Bürgerbeteiligung, für die ich mich schon im Rat sehr stark gemacht habe. Außerdem will ich das „Bündnis für gutes Wohnen“ ins Leben rufen. Auch einige Altlasten kommen auf mich zu. Ich muss z.B. in Gesprächen klären, ob und wie wir die Kuh bei der Altpapiertonne vom Eis bekommen, daneben werde ich mich natürlich gründlich einarbeiten und mich den Beschäftigten der Stadt vorstellen.
Wird Oberbürgermeister Jürgen Krogmann trotz eines vollen Terminkalenders für die Bürger ansprechbar sein?
Das wird eine große Herausforderung. Ich werde aber dafür sorgen, dass mich die Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin mit ihren Anregungen, Ideen aber auch Sorgen und Nöten direkt erreichen können. Das werde ich durch entsprechende Vorkehrungen in meinem Umfeld sicherstellen.
Sieben Amtsjahre liegen vor Ihnen. Wo soll Oldenburg 2021 stehen?
Ich will Oldenburg als erfolgreiches Wirtschafts- und Wissenschaftszentrum der Region weiterentwickeln. Aber auch die besondere Lebensqualität unserer Stadt soll erhalten bleiben und das gute Kulturangebot gefestigt werden. Besonders wichtig ist mir, dass alle Menschen guten bezahlbaren Wohnraum finden, dass Integration gelingt und alle Kinder gute Bildungschancen bekommen.
Vielen Dank für das Interview.