Oldenburg (zb) „Oldenburg ist gut aufgestellt und als möglicher Oberbürgermeister werde ich nicht alles besser machen“, stellte Jürgen Krogmann, Oberbürgermeisterkandidat der SPD, vorab bei der heutigen Vorstellung seiner Ziele klar. Einen Neuanfang werde es aber im Stil geben, kündigte er an. Er überschreibt das mit dem „neuen Miteinander“ und meint damit Offenheit, Bürgernähe und -beteiligung sowie eine offensive Kommunikation in alle Richtungen.
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Die Schulpolitik bezeichnet er als strukturelle Herausforderung. Sein Ziel ist es, am Ende seiner möglichen Amtszeit dafür gesorgt zu haben, dass alle Grundschüler in der Stadt in den Genuss von Ganztagsbetreuung kommen. Außerdem will er sich für bezahlbaren Wohnraum einsetzen. Aus einem Wohnungsmangel dürfe keine Wohnungsnot werden, warnt er. Und um einen Fachkräftemangel zu vermeiden, strebt er eine Imagekampagne gemeinsam mit der oldenburgischen Wirtschaft an.
Oldenburg, das hat Krogmann jetzt mehrfach in zahlreichen Gesprächen mit Unternehmern erfahren, sei in der Republik einfach zu wenig bekannt. Bei der Anwerbung von Fachkräften sei das ein Problem. Allein könne die Stadt eine solche Kampagne nicht stemmen, da sei Hilfe von außen notwendig, räumt er ein. Deshalb denkt der Kandidat auch über eine gemeinsame Strategie innerhalb der Metropolregion nach.
Auf jeden Fall wird der 50-Jährige die „Isolationsstrategie“ beenden. Gemeint ist das schlechte Verhältnis der Stadtverwaltung zum Umland. „Es wird Zeit, dass da wieder ein guter Umgang miteinander gepflegt wird“, findet er. Viele Probleme ließen sich nur gemeinsam mit den Nachbarn lösen. Und wie will er als Oberbürgermeister Politik machen? „Ich suche den direkten Draht zum Rat“, lautet seine Antwort. Angesprochen auf die Gegenkandidatin der Grünen und ob das nicht doch ein Affront gegen ihn sei, meint er nur, dass jede Partei ihren Kandidaten bzw. ihre Kandidatin aufstellen könne. Das sei völlig normal. Ohnehin seien die Beziehungen zu den Grünen im Rat intakt – auch wenn nach außen mitunter ein anderer Eindruck entstehe.
Den Hinweis, er habe unter den OB-Kandidaten die Favoritenrolle, wehrt er ab. „Ich bin Kandidat und nicht Spekulant. Ich mache meinen Wahlkampf, möchte die Wahl natürlich gewinnen und werde vorher noch allerhand dafür tun“, kündigt er an. Dazu gehören Hausbesuche im vierstelligen Bereich. Der SPD-Kandidat hat Erfahrungen damit. Bereits vor der Landtagswahl besuchte er zahlreiche Oldenburger, was insgesamt sehr gut angenommen wurde. „Ich habe mir schon sehr viele Notizen mit Ideen, Hinweisen und Vorschlägen von Bürgern gemacht und finde das sehr bereichernd. Auf diese Weise erfahre ich hautnah, wo den Oldenburgern der Schuh drückt.“
Bei der Bahnthematik ist er froh über den gemeinsamen Ratsbeschluss und bleibt dennoch skeptisch, was die Umfahrung betrifft. Die Tonnenwende sei gut gemeint gewesen und schlecht kommuniziert worden. Das Problem möchte Krogmann noch vor der Wahl am 28. September, dem Kramermarktssonntag, einvernehmlich lösen. Von einem jahrelangen Rechtsstreit hält er nichts und appelliert an alle Beteiligten, sich an einen Tisch zu setzen und konstruktive Vorschläge zum Wohle aller zu überdenken.
Und schließlich bricht er noch eine Lanze für die Cäcilienbrücke. Die solle nicht der Abrissbirne zum Opfer fallen und durch ein modernes Bauwerk ersetzt werden, sagt er und rät dem Wasser- und Schifffahrtsamt, alles zu unternehmen, um die stadtbildprägende Brücke zu erhalten.