Dr. Marion Rieken: Grüne OB-Kandidatin gewählt
Oldenburg (am) Die Vizepräsidentin der Universität Vechta, Dr. Marion Rieken, wurde am gestrigen Donnerstag, 20. Februar, von den Mitgliedern der Partei Bündnis90 / Die Grünen in der Oldenburger Kulturetage zur Kandidatin für die Oberbürgermeister-Wahl am 28. September gewählt. Sie wird als politisch Unabhängige auf Vorschlag der Grünen kandidieren.
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Von 59 Grünen-Parteimitgliedern haben 50 für Dr. Marion Rieken als Kandidatin gestimmt, es gab eine Gegenstimme, zwei Enthaltungen und fünf ungültige Stimmen.
Zuvor wurde im Sommer 2013 eine Findungskommission eingesetzt, die sich unter fünf, sechs möglichen Kandidaten für Dr. Marion Rieken entschieden haben. Gesucht worden sei ein Kandidat, der Verwaltungs- und Führungserfahrung aufweisen kann, mit Oldenburg emotional verbunden ist und Grünen-Politik vertreten kann, so Hiltrud Neidhardt von der Findungskommission. Dies treffe alles auf Dr. Marion Rieken zu, die Vizepräsidentin der Universität Vechta sei und seit ihrer Studentenzeit einen Wohnsitz in Oldenburg habe.
Bis zur Mitgliederversammlung am gestrigen Donnerstag wurde der Name geheim gehalten. „Wir wollten verhindern, dass unsere Kandidatin zu früh in den Wahlkampf gezerrt wird und haben Rücksicht auf ihr berufliches und privates Umfeld genommen“, sagte Neidhardt.
In den kommenden Monaten seien ihr die direkte Ansprache und der Austausch wichtig, betonte die OB-Kandidatin, damit die Bürger Name und Gesicht verbinden könnten. Nach einer erfolgreichen Wahl wünscht sich die 52-Jährige für ihre Aufgabe als Oberbürgermeisterin ein gutes politisches Miteinander – mit allen Fraktionen. Dass das geht, zeige das Handlungskonzept für die Stadtentwicklung „Step 2025“, Ziele, Maßnahmen und Zuständigkeiten seien hier miteinander vereinbart worden. „Wenn davon ein Gutteil umgesetzt werden könnte, wäre ich nach sieben Jahren Amtszeit sehr froh und zufrieden“, sagt die OB-Kandidatin über ihre Zielsetzungen.
Bis Ende Januar 2014 war Dr. Marion Rieken ein Mitglied der SPD. Der Austritt hänge jedoch nicht nur mit ihrem Antritt zur Wahl zusammen. Sie habe die nachhaltige Entwicklung in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht immer schon als vernünftig erachtet. Es sei wichtig, in einer Kommune parteiunabhängig anzutreten, um auch eine Vermittlungsposition einnehmen und über die Parteigrenzen hinweg agieren zu können. Grünen-Fraktionssprecher Sebastian Beer sieht damit die Wahl der Findungskommission bestätigt: „Wir haben eine Person gesucht, die mit allen spricht und Sachentscheidungen im Blick hat“.
Zunächst einmal würde Dr. Marion Rieken im Falle ihrer Wahl die Verwaltung näher kennenlernen wollen, sich dafür Zeit nehmen. Die weitere Entwicklung von Stadtflächen wie das Gelände der ehemaligen Donnerschwee Kaserne oder der Weiße Campus in Kreyenbrück würde sie gerne angehen. Eine Herzenssache sei der Einsatz für eine Bahnumgehung, die sich auch die Oldenburger Grünen wünschen. In Sachen Justizzentrum würde sie sich erst mit den anderen Fraktionen austauschen und die Vor- und Nachteile ausloten wollen. Das Engagement in China und Südafrika möchte Rieken fortsetzen – aber die Beweggründe der Stadt mehr in den Mittelpunkt stellen und die Menschenrechte nicht vergessen. In Sachen Verkehr sieht Rieken Tempo30 für einzelne Straßen als gute Lösung. „Sicherheit und Verkehrsfluss sind entscheidend“, so Dr. Marion Rieken. Sie fordert auch von den Verkehrsteilnehmern ein gutes Miteinander. Nach ihren Vorstellungen über die Cäcilienbrücke gefragt, äußert sie den Wunsch nach einer Erneuerung, die das Historische aufgreift.
Wichtig sei ihr zudem die Fachkräftegewinnung. Es ginge ihr dabei unter dem Stichwort Chancengleichheit um Einzelpersonen und um die wirtschaftliche Weiterentwicklung der Stadt. Außerdem will sich die Grünen-Kandidatin für eine bessere Vereinbarung von Familie und Beruf einsetzen – über alle Generationen hinweg. Zudem möchte Rieken Gesundheit und Mobilität nachhaltig fördern.
Die OB-Kandidatin von Bündnis90 / Die Grünen wird Gespräche mit der CDU und den Linken führen. Während des Wahlkampfes wird Dr. Marion Rieken ihre Aufgaben an der Universität Vechta weiter wahrnehmen.
Biografische Daten von Dr. Marion Rieken
52 Jahre, geboren in Jever
Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten, Sachbearbeiterin beim Landkreis Friesland
Abitur auf dem zweiten Bildungsweg
1986 bis 2005 Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Studium der Politikwissenschaft, Geschichte, Germanistik (M. A.)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Promotion (Dr. rer. pol.)
Hauptberufliche Frauenbeauftragte
Nebenberufliche Vizepräsidentin für Studium und Lehre
Seit 2005 Universität Vechta
Hauptberufliche Vizepräsidentin für Lehre und Studium, Internationales und Weiterbildung
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