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SPD zieht mit Naber und Prange in die Landtagswahl

Hanna Naber und Ulf Prange ziehen für die Oldenburger SPD iin die Landtagswahl.

Hanna Naber und Ulf Prange ziehen für die Oldenburger Sozialdemokraten in den Landtagswahlkampf.
Foto: Anja Michaeli

Oldenburg (Michael Exner) Oldenburgs Sozialdemokraten gehen mit ihrem Parteichef Ulf Prange (41) und der bewährten Newcomerin Hanna Naber (45) in die Landtagswahl im Januar. Während Pranges Kandidatur im Stadtsüden von Anfang an unumstritten war, setzte sich Naber im Nord-Wahlkreis aus einem gemischten Quartett letztlich souverän durch. Dabei feierte die Stadt-SPD eine Premiere: Erstmals entschied ein Mitgliederparteitag und kein Delegiertengremium über Landtagskandidaturen.

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Mit Spannung war die Nominierung im Stadtnorden erwartet worden. Der Wahlkreis ist frei, seit der zweimalige Gewinner Jürgen Krogmann 2014 zum Oberbürgermeister gewählt worden war. Das Interesse konzentrierte sich vor allem auf Hanna Naber. Die Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt Weser-Ems gilt seit Jahren als Hoffnung der SPD, ist als Finanzchefin von Bezirks- und Landespartei bestens vernetzt, hatte bislang aber immer vor dem letzten Schritt gezögert. Sie wurde der Favoritenrolle gerecht. Schon im ersten Wahlgang hatte sie mit 53 von 123 Stimmen vorn gelegen, den zweiten gewann sie mit 64 Stimmen vor Nicole Piechotta mit 42 und Angela Holz mit 16 Stimmen. Der Ausgang hat eine pikante Note: Die unterlegenen Konkurrentinnen sind beide stellvertretende Parteivorsitzende und Ratsfrauen.

Naber traf mit ihrer mehrfach von starkem Beifall unterbrochenen, gekonnt emotionsgefärbten Vorstellung die Seele der SPD. Die 30 Jahre alte Betriebsratsreferentin Piechotta fuhr mit einem couragierten Vortrag ein ordentliches Ergebnis ein und zeigte, dass sie in der Partei eine Zukunft hat. Dagegen dürfte die Karriere von Angela Holz nach diesem von einem runtergehaspelten Auftritt eingeleiteten Desaster zumindest vor einer sehr langen Pause stehen. Der bislang nur durch eine Ratskandidatur hervorgetretene Hilbert Schoe (als Mann in diesem speziellen Fall von vornherein chancenlos) hatte nach elf Stimmen im ersten Wahlgang keine Lust auf einen zweiten.

Wesentlich ruhiger ging es im Süd-Wahlkreis zu. Mit 71 von 72 Stimmen schickte die Partei ihren Vorsitzenden Ulf Prange in eine erneute Kandidatur. Der Rechtsanwalt hatte den Wahlkreis 2013 beim ersten Antreten gleich gewonnen. Im Wahlkampf trifft er auf Landtagskollegin Susanne Menge von den Grünen, die gleichfalls erneut nominiert wurde, und auf den CDU-Durchstarter Christoph Baak. Menge und Prange sind derzeit die einzigen Abgeordneten aus der Stadt Oldenburg in Hannover.

Naber bekommt es im Norden mit Esther Niewerth-Baumann von der CDU zu tun, die vor fünf Jahren schon einmal angetreten war, den Einzug in den Landtag aber verpasst hatte – und mit dem erst 22 Jahren alten Tim Harms von den Grünen.

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