Der Verein 3D Archers hat mittlerweile 56 Mitglieder.
Foto: privat
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Wiefelstede (am) – Weg von der Scheibe, rein in die Natur, so lautet das Motto der traditionellen Bogenschützen des Vereins 3D Archers. Auf dem ehemaligen Fliegerhorst in Wiefelstede leben sie ihr sportliches Hobby aus. Hier haben sie sich einen Parcour für das instinktive Schießen auf Gummitierattrappen in einem passenden Waldstück mit Hügeln, Hochstand und Einschießplatz eingerichtet.
Vor zwei Jahren haben sieben Freunde den Verein 3D Archers gegründet, mit dem Ziel, gemeinsam das traditionelle Bogenschießen zu fördern. „Für unseren Sport wird im Nordwesten zu wenig angeboten“, erklärt der Vereinsvorsitzende Sascha Oeltjen. Im Gegensatz zum olympischen Leistungsschießen auf farbige Ringscheiben (WA – Bogenschießen / FITA und dem Feldbogenschießen), schießen die 3D Archers auf Tierattrappen. Dabei steht im Gegensatz zum olympischen Bogenschießen, bei der sich der Schütze auf die Technik wie Visier verlässt, der Instinkt im Vordergrund. „Die Grundtechniken hat man in einer Stunde gelernt“, so der stellvertretende Vereinsvorsitzende Hans-Jörg Grischke, danach sei es eine Sache von Erfahrung. „Auf die Scheibe schießen, finde ich langweilig“, sagt Michael Steiner aus Brake. Er möchte das Naturerlebnis nicht missen. Und das Bogenschießen habe zudem therapeutische Merkmale: Es beugt Verspannung vor, verbessert die Körperhaltung, dient der Stressbewältigung und stärkt das Selbstbewusstsein, sagt Oeltjen.
Instinktiv wird auf die Tierattrappen aus verschiedenen Positionen geschossen.
Foto: Anja Michaeli
Die ehemalige Fernmeldebaracke wurde zum Vereinsheim umfunktioniert.
Foto: Anja Michaeli
Vor zirka 15 Monaten ging dann ein großer Wunsch in Erfüllung: Die Firma Eberlei Maschinenhandel aus Wiefelstede stellte dem Verein ein Gelände auf dem Fliegerhorst zur Verfügung. Auf dem zweieinhalb Kilometer langen Parcour entstanden 32 Stationen und rund 45 Gummitierattrappen wie Steinbock, Fuchs, Hasen oder ein Bär wurden aufgestellt. Hügel, Senken und die meist lebensgroßen Attrappen sorgen für ein echtes 3D-Feeling auf der Strecke. Mittlerweile steht den 56 Vereinsmitgliedern – Frauen, Männer und Kinder aus dem Ammerland, Oldenburg, Cloppenburg und Brake von sechs bis 62 Jahren – auch ein Vereinsheim auf dem Areal zur Verfügung. Eine ehemalige Fernmeldebaracke wurde in Eigenleistung umgebaut.
Im Laufe der Zeit wurden gute Kontakte zu anderen Vereinen geknüpft. Gemeinsame Besuche zu anderen Parcours finden genauso statt wie auch Gäste in Wiefelstede begrüßt werden. Im September wurde – quasi als Generalprobe – ein Vereinsturnier veranstaltet. Im kommenden Jahr wird dann das erste offene Turnier gestartet.
Das 3D-Schießen ist der Jagd nachempfunden. Kritikern, die den Sport als zu martialisch bezeichnen, erteilt Oeltjen eine Absage: „Wir distanzieren uns von der Jagd. Jedes Vereinsmitglied ist sich bewusst, dass hier auf Gummitiere geschossen wird. Grundsätzlich ist in Deutschland die Jagd mit Pfeil und Bogen verboten und das ist auch richtig so“, so Oeltjen.
Gastschützen und Anfänger werden nach Absprache oder samstags ab 11 Uhr auf dem Gelände der 3D Archers gerne empfangen. Weil die Gummitiere regelmäßig ausgetauscht und gewartet werden müssen, nimmt der Verein dafür eine Gebühr. Zusätzliche Informationen bietet die Website www.3d-archers.de. Weitere Fragen können per E-Mail an info@3d-archers.de oder persönlich im Bogen-Treff, Wehnerfelder Weg 3a in Wiefelstede gestellt werden.