Landrat Jörg Bensberg (Mitte) taufte das Luftkissenboot auf den Namen „Adler Ammerland 72-77-5“.
Foto: Anja Michaeli
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Bad Zwischenahn (am) – Das neue Luftkissenboot „Adler Ammerland 72-77-5“ der Deutschen Lebens- Rettungsgesellschaft (DLRG) Bad Zwischenahn wurde am heutigen Nachmittag getauft, gesegnet und seiner Bestimmung übergeben. Vor rund 150 Gästen vertrat der Ammerländer Landrat Jörg Bensberg den erkrankten niedersächsischen Ministerpräsidenten und Schirmherr der DLRG Niedersachsen, Stephan Weil, bei der Feierstunde und Taufe des Bootes, das für die Eisrettung eingesetzt werden soll. Zudem wurde ein neuer Transporter übergeben.
Bei einem Eisunfall im Jahr 2002 konnte ein ins Eis eingebrochener Mann erst in letzter Minute gerettet werden. Die Lebensretter mussten damals mit einem Schlauchboot auf Kufen eine Strecke von fast einem Kilometer auf dem Zwischenahner Meer überwinden, um an die Einbruchstelle zu gelangen – ein gefährlicher Einsatz. Deshalb wurde 2004 ein erstes Luftkissenboot angeschafft – zu diesem Zeitpunkt einzigartig in Deutschland. Der „Adler Bad Zwischenahn 45“ ist mittlerweile in die Jahre gekommen. „Wir brauchen ein zeitgemäßes und sicheres Fahrzeug“, sagte der Vorsitzende der DLRG Bad Zwischenahn, Klaus Klar, in seiner Begrüßung. Taufpate Jörg Bensberg, der zunächst Grußworte des Ministerpräsidenten Stephan Weil überbrachte, lobte insbesondere die Leistung der rund 500 DLRG-Mitglieder, die allesamt ehrenamtlich tätig sind. Sie hätten sogar geholfen, als die Flüchtlinge im Rahmen der Amtshilfe in der Sporthalle in Rostrup untergebracht werden mussten. „Ihnen kann niemand das Wasser reichen“, so Bensberg.
Der Vorsitzende der DLRG Bad Zwischenahn, Klaus Klar, begrüßte rund 150 Gäste in der Wandelhalle.
Foto: Anja Michaeli
Regierungsdirektor Jürgen Grüll (links), Polizeidirektion Oldenburg, übergab symbolisch den Schlüssel für ein neues Einsatzfahrzeug „Wassergefahren“, den der DLRG Bad Zwischenahn-Vorsitzende Klaus Klar entgegennahm. Dieser Transporter ist zu 75 Prozent (30.000 Euro) aus den investiven Landesmitteln für den Katastrophenschutz finanziert worden.
Foto: Anja Michaeli
Pastorin Petra Adomeit der evangelischen Kirchengemeinde und Pfarrer Wilhelm Landwehr der katholischen Kirchengemeinde segneten die beiden Fahrzeuge.
Foto: Anja Michaeli
Die Eisübungen fanden auf dem Zwischenahner Meer in der Rostruper Bucht am Westufer bereits statt.
Foto: Stephan Schröder
Ein Luftkissenboot gibt es in Niedersachsen nur an zwei Standorten: Steinhuder und Zwischenahner Meer.
Foto: Stephan Schröder
Das neue Boot ist technisch auf einem aktuellen Stand, hat einen höheren Auftrieb und ist größer, damit neben drei Besatzungsmitgliedern und den Verunfallten auch ein Notarzt Platz findet. Inklusive Trailer und Ausrüstung wie Funk und Kälteschutzanzügen wurden 55.000 Euro investiert. Mit einem großen Spenden-Marathon ist es den DLRG-Mitgliedern gelungen, die Summe von 52.200 Euro zusammenzutragen. Die Anschaffung unterstützten Unternehmen, Bürger, die Gemeinde, der Rettungsdienst und die DLRG Bad Zwischenahn mit Eigenmitteln. Das alte Luftkissenboot konnte für 7000 Euro verkauft werden. Zur heutigen Taufe stifteten die Mitglieder des Vereins Eissegler Bad Zwischenahn die restliche Summe.