Stellten das Lesezeichen für die Schulanfänger vor: Bischof Jan Janssen und die Leiterin der Evangelischen Büchereiarbeit der oldenburgischen Kirche, Margarethe Schöbel (3. von links), mit den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Gabriele Diekmann-Dröge, Julia Becker und Christine Behrmann (von rechts).
Foto: Katrin Zempel-Bley
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Oldenburg (zb/pm) – „Denn selig ist, wer liest“, heißt es in der Bibel im Buch der Offenbarung. Bischof Jan Janssen und die Verantwortlichen der Bibliotheken der evangelisch-lutherischen Kirche im Oldenburger Land haben diesen Satz erweitert. „Mit Büchern abheben. Denn selig ist, wer liest“ steht mit einem Augenzwinkern auf einem lustig illustrierten Lesezeichen für Kinder, das am kommenden Samstag alle Erstklässler zum Schulanfang geschenkt bekommen.
„Natürlich bezieht sich der Satz auf die Bibel“, sagt der Bischof, „aber die Schnittmenge zwischen der Bibel und anderen Büchern ist groß, und so erhalten alle Schulanfänger im Rahmen der rund 100 Schulgottesdienste zum Schulanfang den Gruß der Kirche. Sie sollen – unabhängig von ihrer Konfession – unter dem Segen Gottes stehen“, so Jan Janssen.
Das Lesezeichen ist ein weiterer Teil der Aktion „Lesen in Gottes Welt“ des Evangelischen Literaturportals, die bereits vor den Sommerferien gestartet wurde. Rund 4100 Schulbuchtüten werden im Rahmen der Aktion im Oldenburger Land gegen eine geringe Selbstbeteiligung verteilt und an Schulanfänger als Geschenk weitergegeben. Zusätzlich erhalten die Erstklässler das Lesezeichen.
„Wir möchten die Kinder ans Buch heranführen, sie zum Bücherlesen einladen und ermuntern“, begründet der Bischof die Aktion, die von rund 40 Gemeindebibliotheken unterstützt wird. Die werden fast ausnahmslos sehr professionell von Ehrenamtlichen geführt und erfreuen sich großem Zuspruch. Im Schnitt verfügen sie über rund 2600 Medien aller Art, die im vergangenen Jahr alle jeweils zweimal ausgeliehen wurden“, berichtet Margarethe Schöbel, Leiterin der Evangelischen Büchereiarbeit der oldenburgischen Kirche.
„Es ist die Niedrigschwelligkeit, die uns derart viele Besucher beschert“, sagt sie weiter. So finden insbesondere für Kindergarten- und Grundschulschüler viele Veranstaltungen in den Bibliotheken statt, in denen Kinder intensiveren Kontakt zu Büchern bekommen. Das sind Vorlesestunden, Bilderbuchkino oder Buchvorstellungen. „Die Kinder mögen es, wenn wir ihnen vorlesen. Sie lassen sich darauf ein und erinnern sich hinterher gerne an die Geschichten und entwickeln so eine Beziehung zum Buch“, erklärt Margarethe Schöbel.
Wer lesen kann, kann sich die Welt erschließen. Genau das will die Kirche mit ihrer Erstleseaktion fördern. „Wir möchten die Kinder beim Eintauchen in den Schulalltag begleiten und eine lesefördernden Beitrag leisten“, sagt Jan Janssen, der sich darüber freut, wie intensiv die Grundschulen die Gemeindebibliotheken nutzen.
Außerdem stellt Margarethe Schöbel immer wieder fest, dass Bücher die Kommunikation anregen. Dass etwa die Hälfte der Leseratten in ihrem Alltag sonst nichts mit Kirche zu tun haben, findet sie bemerkenswert. „In unseren Bibliotheken kommen die Besucher schnell miteinander ins Gespräch. Klar, dass dort das Buch im Mittelpunkt steht. Man erzählt sich gegenseitig, was man gelesen hat und empfiehlt spannende, aufschlussreiche und interessante Bücher weiter. Bücher verbinden. Genau das möchten wir mit unserer Arbeit erreichen.“