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OOWV: Wasser sprudelt weniger

Im OOWV-Versorgungsgebiet wird der Wasserdruck gesenkt.

Im OOWV-Versorgungsgebiet wird der Wasserdruck gesenkt.
Foto: picsessionarts; Lizenz: CC BY-ND 2.0

Nordwesten (pm) Der konstant hohe Wasserverbrauch im Gebiet des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV, unter anderem Landkreis Oldenburg und Ammerland, nicht Stadt Oldenburg) hat Folgen: Ab sofort muss der Versorgungsdruck gesenkt werden, um die Trinkwasserversorgung auch in den nächsten Tagen zu sichern. Die Bürgerinnen und Bürger werden das bemerken: Das Wasser sprudelt nicht mehr so kräftig wie gewohnt aus den Hähnen. In den Regionen, in denen bereits Druckschwankungen festzustellen sind, werden sie sich möglicherweise noch verstärken.

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„Dieser Schritt ist nun notwendig, um Zwangsmaßnahmen wie das Anordnen von Nutzungseinschränkungen zu vermeiden“, sagte Axel Frerichs, Bereichsleiter für den Betrieb der Wasserwerke, Netze und Anlagen. Er betonte: „Auch der abgesenkte Versorgungsdruck reicht, um eine Trinkwasserversorgung für die Menschen sicherzustellen.“ Im ländlich geprägten Gebiet des OOWV ist außerdem die Bereitstellung von Trinkwasser für viele Millionen Nutztiere erforderlich.

Axel Frerichs appellierte erneut und eindringlich, in dieser angespannten Situation insbesondere auf das Rasensprengen und das Befüllen von privaten Gartenpools zu verzichten: „Hier muss jetzt der Solidargedanke greifen: Gemeinsam sollten wir alle prüfen, wo wir tatsächlich Trinkwasser einsetzen müssen – und wo wir es sparen können, damit es weiter bei allen Kundinnen und Kunden ankommt.“

Der Wasserverbrauch bewegt sich im OOWV-Gebiet auf Rekordniveau. Täglich geben die Wasserwerke und Speicherpumpwerke weit über 300.000 Kubikmeter Trinkwasser ab. Am Donnerstag kam es mit 332.222 Kubikmetern zu einem neuen Höchstwert in der 70-jährigen Verbandsgeschichte – das sind 110.000 Kubikmeter mehr als sonst an einem Tag.

„Der tägliche Wasserverbrauch und die Menge, die wir in den Wasserwerken aufbereiten können, passt nicht mehr zusammen“, erläuterte Axel Frerichs. Die Reserven in den Speichern der Wasserwerke werden immer kleiner. „Mit der Druckabsenkung versuchen wir diese Entwicklung zu stoppen“, so der Bereichsleiter. Sobald sich die Lage entspannt, werde der OOWV diese Maßnahme zurücknehmen. Sie könne gegenwärtig aber auch noch verschärft werden, falls die tägliche Abgabemenge nicht spürbar sinke.

Der OOWV appelliert angesichts der außergewöhnlichen Wetterphase daran, das Trinkwasser für die Zwecke einzusetzen, für die es in erster Linie auch vorgesehen ist: Trinken und Kochen, Körperpflege, Baden und Duschen, Toilettenspülung, Wäsche waschen, Geschirr spülen und Putzen. „Mit 1000 Litern Wasser kann man sich rund 20 Mal duschen, 166 Toilettenspülungen machen und 400 Mal seine Hände waschen. Ein herkömmlicher Gartenpool dagegen benötigt gut und gerne mehrere tausend Liter“, zog Axel Frerichs einen Vergleich. Im OOWV-Gebiet liegt der Pro-Kopf-Verbrauch üblicherweise bei 115 Litern.

Der aktuell enorm hohe Wasserverbrauch kann zu einem Druckabfall führen. Dann sind Trübungen des Trinkwassers möglich. Diese werden hervorgerufen durch gesundheitlich unbedenkliche Partikel von Eisen und Mangan, die sich bei den veränderten Strömungsverhältnissen in den Leitungen lösen.

Die Frage, ob auch in Oldenburg eine Senkung des Versorgungsdruckes bevorsteht, konnte am Freitagnachmittag nicht mehr beantwortet werden, da die entsprechenden Abteilungen nicht mehr besetzt waren. Da keine Pressemitteilung herausgegeben wurde, kann davon ausgegangen werden, dass in der Stadt keine Einschränkungen drohen.

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