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Warnstreik: Erzieherinnen machen Druck

Mehr als 4000 Erzieherinnen, Heilpädagoginnen und Sozialarbeiterinnen haben gestern und heute in Niedersachsen die Arbeit niedergelegt und für eine Aufwertung ihrer Arbeit durch eine bessere Eingruppierung demonstriert. In Oldenburg beteiligten sich mehr als 250 Streikende.

Die Streikenden ließen Luftballons als Symbol für die Aufwertung ihrer Berufe aufsteigen.
Foto: Anja Michaeli

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Oldenburg (am) – Mehr als 4000 Erzieherinnen, Heilpädagoginnen und Sozialarbeiterinnen haben gestern und heute in Niedersachsen die Arbeit niedergelegt und für eine Aufwertung ihrer Arbeit durch eine bessere Eingruppierung demonstriert. In Oldenburg beteiligten sich unter anderem Beschäftigte aus zwölf Kitas an dem Warnstreik.

Mehr als 250 Streikende (laut Polizei, knapp 400 Beschäftigte beteiligten sich am Streik) ließen gegen Mittag auf dem Rathausplatz Luftballons fliegen und „vernetzten“ sich symbolisch mit Springseilen, um ihren Forderungen vor der morgigen dritten Verhandlungsrunde mit den kommunalen Arbeitgebern mehr Nachdruck zu verleihen. „Wir wollen füreinander und miteinander für die Forderungen eintreten“, erklärte der DGB-Stadtverbandsvorsitzende Frank Wegener die Aktion.

Wie die Gewerkschaft ver.di mitteilt, hat sich die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) in den vergangenen zwei Verhandlungsrunden den Forderungen bisher verweigert. „Wir erwarten morgen ein vernünftiges Angebot. Richtig gute Arbeit braucht richtig gute Leute, die richtig gutes Geld brauchen“, sagte Martin Peter, ver.di-Landesfachbereichsleiter aus Hannover bei der Kundgebung auf dem Rathausmarkt in Oldenburg.

Vernetzt: Füreinander und miteinander wolle man für die Forderungen eintreten.
Foto: Anja Michaeli

Aus den Reihen der Streikenden waren heute eher Zweifel hinsichtlich des Arbeitgeberangebotes zu hören. Es könne durchaus sein, dass es zu unbefristeten Streiks komme. Laut der Süddeutschen Zeitung liegen bereits Planungen für Streiks bis in den Mai vor.

Forderungen

Die Gewerkschaften ver.di und GEW fordern eine bessere Eingruppierung und damit eine höhere Bezahlung für die bundesweit 240.000 Kinderpfleger, Erzieher und Sozialarbeiter in kommunalen Einrichtungen. Es ginge um eine Verbesserung des Einkommens von rund zehn Prozent. Das Einstiegsgehalt soll auf rund 2590 Euro angehoben werden. Als Grund dafür wird unter anderem die fehlende Bezahlung während der Ausbildung zum Erzieher genannt. Indirekt sollen von einem Tarifergebnis mit den kommunalen Arbeitgebern auch die mehr als 500.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst bei freien und kirchlichen Trägern profitieren.

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