Anzeige Medizinische Fachangestellte (MFA) sind meistens für den Erstkontakt verantwortlich, wenn Patienten eine Arztpraxis betreten: Sie organisieren die Praxisabläufe effizient und sorgen so für einen reibungslosen Betrieb. Organisation, Assistenz und Betreuung sind zentrale Aufgaben für Medizinische Fachangestellte, wobei diese kleineren medizinischen Eingriffe wie die Blutabnahme auch selber durchführen. Wer nach Ausbildungsplätzen oder Jobs für Medizinische Fachangestellte sucht, wird in der Regel meistens mit dieser 2011 neu eingeführten Berufsbezeichnung fündig. Vorher waren die Bezeichnungen Arzthelferin oder Sprechstundenhilfe gebräuchlich. Die neue Berufsbezeichnung macht unmissverständlich deutlich, dass diese Fachkräfte unverzichtbares medizinisches Fachwissen abgesehen vom Organisationstalent einbringen.
Die Aufgaben einer Medizinischen Fachangestellten
Der Empfang, die Betreuung und Beratung von Patienten steht im Mittelpunkt des Arbeitsalltags als Medizinische Fachangestellte, ebenso die Zusammenarbeit mit Ärzten und weiterem medizinischen Personal. Die Aufgaben als MFA sind äußerst vielseitig und zudem sind Medizinische Fachangestellte auch Aushängeschild einer Praxis zu sehen sowie für Patienten immer der erste Ansprechpartner. Insgesamt ist dieses Berufsbild als Schnittstelle zwischen Patienten und Ärzten bzw. medizinischem Personal zu sehen. Das zeigt, dass die beruflichen Herausforderungen weit über die Terminvergabe hinausgehen. Das ist auch ein zentraler Grund für die neue Berufsbezeichnung.
Folgende Tätigkeiten gehören zum Berufsalttag als MFA:
- Erstellung und Ausgabe von Rezepten.
- Annahme von Telefonanrufen.
- Persönliche Beratung von Patienten.
- Koordination aller Abläufe in der Praxis.
- Übernahme von Dokumentationsaufgaben und Durchführung der Abrechnung mit Krankenkassen.
- Vorbereitungen für Untersuchungen treffen (z. B. Instrumente desinfizieren).
- Blutabnahme, Injektionen setzen, Verbandswechsel etc.
- Praxisbedarf bestellen.
Ausbildung als Medizinische Fachangestellte: Voraussetzungen und Ablauf
2011 ist die Ausbildungsordnung neu geregelt worden. Seitdem ist Medizinische Fachangestellte (MFA) ist offizielle Berufsbezeichnung. Auch wenn mit Blick auf Voraussetzungen kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben ist, bringen die meisten mindestens einen Realschulabschluss mit. Auch ein Hauptschulabschluss ist eine Basis, um die Ausbildung als MFA zu starten. Durch den akuten Fachkräftemangel werden junge Nachwuchskräfte händeringend gesucht. Die Zukunftsaussichten in diesem Beruf sind als sehr gut und sicher zu bezeichnen. Da es sich um eine Tätigkeit im Gesundheitsbereich handelt, ist die persönliche Eignung formal zu prüfen. Ein ärztliches Attest ist in dieser Hinsicht im Regelfall erforderlich.
Was die persönlichen Voraussetzungen angeht, so sollten angehende Medizinische Fachangestellte sich für Naturwissenschaften interessieren und ein gutes Grundverständnis für medizinische Themen mitbringen. Der Arbeitsalltag wird von vielen Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen geprägt sein: Daher sind Empathie und Kommunikationsstärke wichtige Fähigkeiten für den abwechslungsreichen Arbeitsalltag. Sie sollten sich dazu berufen fühlen, sich jeden Tag auf viele neue Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen einzustellen.
Wie läuft die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten ab?
Es handelt sich um eine duale Ausbildung, die 3 Jahre dauert. Praxis- und Theoriephasen wechseln sich ab, um für einen optimalen Wissenstransfer zu sorgen. Die Ausbildung ist in zwei Teile gegliedert, wobei der erste mit einer Zwischenprüfung abgeschlossen wird. Während der erste Teil eher theoretische Aspekte des Gesundheitswesens und der Praxisarbeit behandelt, stehen im zweiten Teil mit Blutabnahme etc. medizinische Tätigkeiten im Fokus.
Überblick: Typische Inhalte der MFA Ausbildung
- Gesundheitsschutz.
- Planung von Terminen.
- Praxisorganisation.
- Patientendokumentation.
- Abrechnungswesen.
- Umgang mit EDV.
- Erkennung von Symptomen typischer Krankheitsbilder.
- Durchführung von Injektionen und Infusionen.
- Blutabnahme.
- Vorbereitung von Geräten und Instrumenten.
- Behandlung von medizinischen Notfällen.
Arbeitsorte: Wo arbeiten Medizinische Fachangestellte?
Der praktische Teil der Ausbildung findet meistens in Arztpraxen oder medizinischen Versorgungszentren statt, der theoretische Teil in einer angeschlossenen Berufsschule. Als Ausbildungs- und spätere Arbeitsorte kommen nicht nur Arztpraxen in Betracht, sondern auch Kliniken, Krankenhäuser und Gesundheitsämter. Auch medizinische Labore können ein Betätigungsfeld sein. Insbesondere in Arztpraxen sind medizinische Fachangestellte stets gesucht und es herrscht sogar vermehrt ein Personalmangel. Insbesondere wegen erkranktem Personal drohten im Jahr 2022 sogar teilweise schon Praxisschließungen. Daher hat man als MFA aktuell sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Wie viel verdienen Medizinische Fachangestellte?
Für die Antwort auf diese Frage ist grundsätzlich zu differenzieren, ob Medizinische Fachangestellte nach Tarif oder nicht vergütet werden. Generell ist das Gehalt von Medizinischen Fachangestellten mit einem Tarifvertrag bundeseinheitlich geregelt, und zwar nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD). Das Einstiegsgehalt sollte sich zwischen 2.100 und 2.500 Euro bewegen. Mit zunehmender Berufserfahrung und fachlicher Spezialisierung können Medizinische Fachangestellte zu einem späteren Zeitpunkt deutlich über diesen Rahmen hinaus verdienen. Die Gehaltsgrenze von 3.000 Euro pro Monat kann durchaus anvisiert und übertroffen werden.
Erfolgt die Vergütung nicht tariflich, können Medizinische Fachangestellte mit ihrem Verhandlungsgeschick das Optimum für sich durchsetzen. Bei Privatkliniken hängt der Verdienst von der Größe des Arbeitgebers ab: Mit der Größe steigen tendenziell auch die Verdienstmöglichkeiten. Viele offene Stellen für Medizinische Fachangestellte zeigen, dass diese Fachkräfte äußerst begehrt sind und daher auf dem Arbeitsmarkt sehr gute Chancen haben.
Während der MFA Ausbildung liegt das Gehalt in den drei Ausbildungsjahren zwischen 800 und 1.000 Euro als grober Rahmen, wobei es durchaus regionale Unterschiede geben kann. Abgesehen vom Gehalt sollte bei der Stellensuche analysiert werden, mit welchen Leistungen Arbeitgeber noch punkten können. Vor allem Angebote für eine attraktive Work-Life-Balance spielen für Berufseinsteiger, aber auch für Erfahrene eine zunehmend wichtigere Rolle.
Weiterbildung und Karriere als Medizinische Fachangestellte (MFA)
Mit dem Berufseinstieg bietet sich die Möglichkeit der Spezialisierung auf ein bestimmtes Fachgebiet. Diese wird durch den fachlichen Schwerpunkt der Praxis vorgegeben. Durch gezielte Fortbildungen können Medizinische Fachangestellte ihr Profil schärfen. Wer sich als Medizinische Fachangestellte weiterbilden möchte, sollte das Gespräch mit dem Arbeitgeber suchen. Auch dieser hat ein Interesse an bestens qualifizierten Fachkräften. Zudem gibt es für viele Weiterbildungsangebote staatliche Förderungen und die Option der steuerlichen Absetzbarkeit. Vermeintliche finanzielle Hürden lassen sich so bei genauerem Hinsehen mühelos überspringen.
Abgesehen von der medizinisch-fachlichen Spezialisierung besteht die Möglichkeit der Fortbildung im administrativen Bereich der Praxisorganisation. Die Themen Praxismanagement oder Case Management zeigen, welche konkreten Formen die Weiterbildung als Medizinische Fachangestellte annehmen kann.
Karriere machen als MFA: akademische Perspektiven
Es spricht nichts dagegen, ein Studium aufzunehmen und mit einem akademischen Abschluss neue Aufgabengebiete anzuvisieren. Durch das vorhandene Fachwissen sind die Grundlagen für ein berufsbegleitendes Studium schon gelegt. Viele der in den letzten Jahren neu angebotenen Studiengänge im Gesundheitsbereich sind als Fernstudium konzipiert, sodass die Weiterbildung neben dem Beruf erfolgen kann.
Beliebte Studiengänge, die auch für Medizinische Fachangestellte in Frage kommen, sind im Bereich der Gesundheitsökonomie, des Pflegemanagements sowie des Gesundheitsmanagements zu finden. In diesen Bereichen würden Medizinische Fachangestellte mehr operative Verantwortung tragen, die Arbeit mit Menschen würde etwas in den Hintergrund rücken oder zumindest aus einer anderen Perspektive heraus betrachtet werden.
Mit einer solchen fachlich relevanten Berufsausbildung steht auch der Weg in das Studium der Humanmedizin offen. Viele Grundlagen sind bereits vorhanden, wodurch vor allem beim Grundstudium (Physikum) auf eine breite Wissensbasis zurückgegriffen werden kann. Da die Zugangsvoraussetzungen in den Bundesländern und je nach Universität sehr unterschiedlich sind, sollte eine Standortanalyse erfolgen. Nur so lässt sich langfristige Planungssicherheit herstellen.