Oldenburg (zb) Die Umsätze und Erträge sind gesunken, die Beschäftigungsperspektiven sehr gut, die Investitionsbereitschaft ist weiterhin hoch und die Umsatz- und Ertragserwartungen sind vorsichtig zuversichtlich. Das geht aus einer Untersuchung von Creditreform Oldenburg hervor, die gestern vorgestellt wurde.
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1226 mittelständische Betriebe aus den Landkreisen Wesermarsch, Friesland, Ammerland und Oldenburg sowie den kreisfreien Städten Oldenburg und Wilhelmshaven beteiligten sich an der Studie, wie Geschäftsführer Michael Bolte berichtete. Größere Abweichungen unter den Landkreisen seien nicht zu entdecken, schickte er voraus. So mussten 26 Prozent der Unternehmen einen Umsatzrückgang verkraften, während 20,5 Prozent einen Anstieg meldeten. Damit liegen die Unternehmen der Region im deutschlandweiten Trend.
Auch die Erträge blieben unter Druck. Nur 16,6 Prozent der Unternehmen verbuchte ein Ertragsplus. Im Vorjahr waren es noch 22 Prozent. Die Unternehmen mit Gewinneinbußen sind von 20,9 auf jetzt 28,5 Prozent gestiegen. Besonders schlecht stellte sich die Lage im Winterhalbjahr im Bauhandwerk dar. „Selbst wenn die Wirtschaft einen kleinen Dämpfer erlebt hat, so bewegt sie sich grundsätzlich auf hohem Niveau“, merkt Bolte an.
Vor einem Jahr bewerteten noch 58,7 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage mit sehr gut und gut, gegenwärtig sind es 49,2 Prozent. Das entspricht fast dem Bundestrend, der bei 50,4 Prozent liegt. Gleichwohl blickt die Mehrzahl in der Region optimistisch in die Zukunft.
Nicht die Euro-Krise bewegt die Unternehmen primär, sondern Wachstumshemmnisse wie schwierigere Finanzierungsbedingungen bei den Banken, die mehr Sicherheit fordern, sowie der Fachkräftemangel. Der wird vor allem in der Maschinenbau- und Baubranche beklagt. „Tatsächlich ist das Beschäftigungswunder in Weser-Ems noch nicht beendet“, berichtet Bolte und betont, dass in vielen Teilbereichen des Dienstleistungssektors vor allem Vollzeitkräfte einstellt werden sollen. Investitionen sehen derzeit 46,8 Prozent der Befragten vor, vor einem Jahr waren es 49,9 Prozent.
Als erfreulich bezeichnete er auch die sich weiter positiv entwickelnde Eigenkapitalquote der hiesigen Unternehmen, von denen nur ganz wenige unterkapitalisiert seien.