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Gastronomen gehen auf die Barrikaden

Die Gastronomen des DEHOGA-Bezirksverbandes Weser-Ems werden am Freitag, 12. Juni, 11 Uhr in Oldenburg demonstrieren.

Die Gastronomen des DEHOGA-Bezirksverbandes Weser-Ems werden am Freitag, 12. Juni, 11 Uhr in Oldenburg demonstrieren.
Foto: Anja Michaeli

Oldenburg / Weser-Ems (am) Jetzt haben sie die Nase voll. Die Gastronomen waren die ersten, die wegen der Corona-Krise schließen mussten. In den vergangenen Monaten mussten sie Einbußen bis zu 85 Prozent erleiden. Und bis heute wissen sie nicht, wie es weitergeht. Einige der traditionellen Gesellschaftshäuser in der Region werden schließen müssen. Das kann so nicht sein, sagen die Mitglieder des DEHOGA-Bezirksverbandes Weser-Ems. Am morgigen Freitag, 12. Juni, 11 Uhr wollen sie auf dem Oldenburger Schlossplatz demonstrieren.

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„Viele Branchen positionieren sich gut in der Öffentlichkeit und erstreiten sich Erleichterungen. Jetzt wollen auch wir von der DEHOGA Gesicht zeigen“, so Gastronom Ralf Kempermann (Gasthaus Kempermann, Großenkneten). Gemeinsam mit Christian Fischbeck (Wardenburger Hof, Wardenburg) Nico Winkelmann (Bümmersteder Krug, Oldenburg) und Veronica Otte (Landgasthaus Otte, Sage) formuliert er für mehr als 115 Betriebe in der Region Weser-Ems die Forderungen: endlich Planungssicherheit und finanzielle Unterstützung.

Planungssicherheit

Bisher kämen die Informationen über die Bedingungen der Öffnungen und neue Regeln viel zu kurzfristig. „In nur zwei Tagen sollen die Gastronomen die zusätzlich geforderten Hygienevorschriften umsetzen, das Personal planen und die Gäste in Kenntnis setzen. Wir erfahren das Neueste immer nur aus dem Internet und der Presse. So geht es aber nicht“, so Kempermann. Wichtig sei es, zwei bis vier Wochen vor dem Eintreten neuer Verordnungen informiert zu sein. Auch die Gäste müssten sich mit ihren Planungen auf die jeweiligen Situationen einstellen können. Er verwies zudem darauf, dass zurzeit rund 2,4 Mio. Mitarbeiter_innen der zirka 220.000 Betriebe in Deutschland wegen der Unsicherheiten in Sorge um ihren Arbeitsplatz leben müssten.

Für die Veranstaltungshäuser mit Saalbetrieb fordern die DEHOGA-Mitglieder Weser-Ems in den kommenden Wochen:

Finanzielle Unterstützung

Einige Betriebe stehen vor dem Aus, andere wissen nicht, wie sie wieder aus der Krise kommen sollen. „Man hat in keiner Form berücksichtigt, dass wir als erstes schließen mussten – ohne uns zu sagen, wie wir das überleben sollen“, so Kempermann. Die finanziellen Problemen würden die Gastronomen noch Monate weiter begleiten. Nun fordern sie Zuschüsse in Höhe von mindestens 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahresumsatz für ein Jahr.

Die Senkung der Mehrwertsteuer sei ein erster guter Schritt gewesen. „Aber von welchem Umsatz?“, fragt sich Nico Winkelmann vom Bümmersteder Krug aus Oldenburg. Aktuell sind die Außer-Haus-Geschäfte quasi eingeschlafen, während die Reservierung wegen der Angst der Gäste noch ausbleiben. Uwe Vosteen vom Hotel- und Restaurant Backenköhler in Ganderkesee warnt eindringlich: „Es will ja keiner laut sagen, aber ein Drittel unserer Kollegen ist bereits insolvent.“

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