Oldenburg (Tobias Hadan) Mit der Kampagne „Heimat shoppen“ möchte die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK) den stationären Handel fördern. Die massiven Veränderungen im Einzelhandel aufgrund der Online-Konkurrenz sollen dem Kunden bewusst gemacht werden. Am 8. und 9. September schließen sich 15 Werbegemeinschaften in zehn Orten im Oldenburger Land zusammen, um auf die Rolle des stationären Handels für den Bürger hinzuweisen.
Anzeige
„Der stationäre Handel hat nach wie vor eine große Bedeutung. Ohne den Handel würde es uns an Lebensqualität fehlen“, erklärt IHK-Geschäftsführerin Carola Havekost. Im IHK-Bezirk gibt es rund 10.000 Handelsbetriebe. Mit 848 Auszubildenden von insgesamt 3535 Lehrlingen ist der Handel außerdem der größte Ausbilder. Darüber hinaus beschäftigt der Handel aktuell 57.402 Personen inklusive der Kfz-Stellen.
Die 15 teilnehmenden Handels- und Gewerbevereine haben es sich an den beiden Aktionstagen zum Ziel gesetzt, den Einzelhandel mit verschiedenen Aktionen zu unterstützen. Die IHK stellt den Händlern dafür Flyer und Einkaufstaschen für die Kunden zur Verfügung. Ihnen soll vor Augen geführt werden, dass sie mit ihrem Einkauf die Stadt gestalten und beeinflussen können. Auch soll verdeutlicht werden, dass der Einzelhandel, die Dienstleister und die Gastronomie für die Stadt und die Gemeinde eine wichtige Rolle spielen. Sie sind Ausbilder, Arbeitgeber und Sponsoren.
Die Zunahme des Onlinehandels würde vielen Einzelhändlern zu schaffen machen, so Havekost. Deswegen sei es umso wichtiger, die Vorteile des Handels vor Ort herauszustellen. Eine entscheidende Rolle spiele beim stationären Handel vor allem die Unmittelbarkeit. Die Aktion möchte zeigen, dass Produkte angefasst und anprobiert werden können. „Es muss klar werden, dass es bei stationärem Handel nicht nur um das bloße Verkaufen geht. Durch den Kontakt mit dem Kunden und der persönlichen Beratung wird zusätzlich auch eine Nebenleistung erbracht“, sagt Wilfried Kolodziej, Vorsitzender der Werbegemeinschaft „Die Kreyenbrücker“.
In Nordrhein-Westfalen wurde die Kampagne „Heimat shoppen“ bereits 2014 ins Leben gerufen und von der IHK übernommen. Zunächst waren nur 14 Kommunen beteiligt, im letzten Jahr waren es bereits 150. Auch im Oldenburger Land soll die Initiative wiederholt werden. „Eine Einmalaktion ist bei dieser Kampagne nicht zielführend“, erklärt Havekost.
Für Havekost ist jedoch auch klar, dass der Handel auch selbstkritisch sein muss. Hierfür bietet die IHK den sogenannten Ladencheck an. Laut einer neuen Studie des Instituts für Handelsforschung gibt es schließlich auch gute Neuigkeiten für den Einzelhandel: Konsumenten tendieren dazu, sich im Internet über Produkte zu informieren und diese schließlich im Laden zu kaufen.
Weitere Informationen zum Thema „Heimat shoppen“ gibt es unter www.ihk-oldenburg.de.