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Unterstützung beim Wiedereinstieg in den Beruf

Ettje Lundquist, Heike Loers und Wiebke Oncken wollen Müttern Mut machen und fordern mehr Familienfreundlichkeit in Unternehmen.

Ettje Lundquist, Heike Loers und Wiebke Oncken (von links) wollen Müttern Mut machen und fordern mehr Familienfreundlichkeit in Unternehmen.
Foto: Anja Michaeli

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Oldenburg (am) – Frauen trauen sich – insbesondere nach einer längeren Familienpause – den Wiedereinstieg in eine Berufstätigkeit oft nicht zu. Sie schätzen ihren Wert falsch ein und beklagen fehlende Qualifikationen. Gründe dafür liegen unter anderem in dem schlechtem Betreuungsangebot für Kinder. Individuelle Unterstützung und Ermutigung bietet seit April Ettje Lundqvist von der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven als Fachkraft für den Wiedereinstieg. Sie lädt zu einem Workshop am 25. November ein.

„Den Satz ‚Ich kann doch gar nichts mehr‘ höre ich oft von Frauen, die wegen ihrer Kinder seit einigen Jahren pausieren“, so Lundqvist. „Die Frauen sind in einer unfassbaren Abhängigkeit von ihren Männern.“ Dabei haben Dreiviertel der Frauen, die zu ihr kommen, einen mittleren Bildungsabschluss, ein Viertel sind Akademikerinnen. Viele arbeiten in Minijobs, sind nebenberuflich selbstständig oder betätigen sich ehrenamtlich. Trotzdem kennen die Mütter ihren eigenen Wert auf dem Arbeitsmarkt nicht. Die Frauen seien deshalb sehr zurückhaltend, zum Beispiel bei der Erstellung ihrer Bewerbungsunterlagen oder wenn sie die Anforderungen einer Stellenanzeige nicht zu 100 Prozent erfüllen. Bei der Suche nach einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und den vorhandenen Kompetenzen, den Bewerbungsschreiben und beim Einstieg zu den Qualifikationsangeboten der Agentur ist Ettje Lundqvist behilflich. Das Angebot gilt auch für Männer, die jedoch weit weniger von längeren Familienpausen betroffen sind.

Obwohl großes Interesse an einer Berufstätigkeit bestehe, unterlaufen fehlende Kinderbetreuung, die geringe Unterstützung durch Partner und nicht vorhandene Netzwerke die Bemühungen um eine Stelle, so Lundqvist. Zudem vermisst sie familienfreundliche Strukturen in den Unternehmen. Wiebke Oncken, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Oldenburg, fordert hier ein Umdenken. Vor den Auswirkungen für die Frauen warnt Heike Loers, Beauftragte für Chancengleichheit bei der Arbeitsagentur: „In Westdeutschland liegt die Altersrente von Frauen im Durchschnitt bei 566 Euro.“ Die Rentenanwartschaften seien eine Katastrophe.

Anteil der berufstätigen Frauen

Im Bezirk der Agentur Oldenburg-Wilhelmshaven liegt der Frauenanteil bei rund 250.000 Erwerbstätigen zwischen 15 und 65 Jahren bei zirka 50 Prozent. Davon sind 47 Prozent der Frauen und 53 Prozent der Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Von den 72.000 Teilzeitbeschäftigen sind 82 Prozent Frauen, 64 Prozent der 78.000 geringfügig Beschäftigen sind weiblich.

Workshop

Der nächste Workshop für Frauen und Männer, die nach der Familienpause wieder in den Beruf einsteigen wollen, findet am 25. November, 9 bis 12 Uhr, im Kulturzentrum PFL, Peterstraße 3, statt. Anmeldungen nimmt Ettje Lundqvist bis zum 23. November telefonisch unter 04 41 / 228 12 02 oder per E-Mail an Oldenburg-Wilhelmshaven.Wiedereinstieg@arbeitsagentur.de entgegen.

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