Ausstellung

Stadtmuseum: Hannes Mercker spießt liebevoll auf

Hannes Mercker, Kranichs Schweif, 2012, computerkolorierte Bleistiftzeichnung.

Hannes Mercker, Kranichs Schweif, 2012, computerkolorierte Bleistiftzeichnung.
Grafik: Hannes Mercke

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Oldenburg (zb) – Während seines Zivildienstes auf der Insel Pellworm entdeckte Hannes Mercker seine Leidenschaft fürs Zeichnen. Dennoch entscheid er sich für ein Lehramtsstudium und wurde am Ende Cartoonist. Das ist ein Glücksfall, denn seine Cartoons sorgen für Heiterkeit und Nachdenklichkeit. Vom 7. November bis 6. Dezember sind 110 Arbeiten des gebürtigen Oldenburgers im Stadtmuseum zu sehen.

Mercker nimmt aktuelle Themen, Besonderheiten und traditionelle Eigenarten seiner Heimat auf humorvolle Weise aufs Korn ohne dabei böswillig zu sein. Neben Zeichnungen aus der Serie „Cartoons über Oldenburg“ sind in der Ausstellung aber auch andere Cartoons und kurze Comicstrip-Serien zu sehen. Ein großes Wimmelbild mit Oldenburger Motiven, das Mercker eigens für die Ausstellung gezeichnet hat, gibt Anlass zum Schmunzeln. Da wird zum Beispiel die Cäcilienbrücke verteidigt und die umstrittene und teure Papiertonne steht mitten auf dem Schlossplatz.

Mercker ist inzwischen ein gefragter Cartoonist und Illustrator. Er arbeitet für verschiedene Verlage, Unternehmen und Tageszeitungen. Ausgezeichnet unter anderem mit dem Comic-Sonderpreis der taz-Nord, war Mercker in den vergangenen Jahren auch mehrfach für den Deutschen Cartoonpreis nominiert. Er beherrscht das traditionelle Handwerkszeug. So skizziert er jede Zeichnung mit Bleistift auf Papier, um anschließend mit Fineliner der Zeichnung ihren endgültigen grafischen Ausdruck zu verleihen. Es folgt das komplette Ausradieren der Bleistiftzeichnung, die somit unwiederbringlich verloren geht. Einige Zeichnungen werden von Hand mit Aquarellfarben koloriert. Erst jetzt kommt moderne Elektronik hinzu: Die Zeichnung wird eingescannt und am Rechner farblich nachbearbeitet.

„Die Verbindung von traditioneller Zeichentechnik und digitaler Bearbeitung ist ein Markenzeichen der Arbeiten Merckers, gerade aus dieser Kombination schafft er zeichnerisch ein eigenes Potenzial“, sagt Kurator und Stadtmuseumsleiter Dr. Andreas von Seggern. „Sein Humor zeichnet sich durch Liebe zum Detail, Wortwitz und durch ein feines Gespür für die Komik absurder Situationen aus.“

Hannes Mercker, Oldenburg-Wimmelbild, 2015, computerkolorierte Finelinerzeichnung.

Hannes Mercker, Oldenburg-Wimmelbild, 2015, computerkolorierte Finelinerzeichnung.
Grafik: Hannes Mercke

Hannes Mercker, Der große Karnevalsumzug, 2011, computerkolorierte Finelinerzeichnung.

Hannes Mercker, Der große Karnevalsumzug, 2011, computerkolorierte Finelinerzeichnung.
Grafik: Hannes Mercke

Mercker, der in Mannheim lebt, ist ein präziser Beobachter und bringt Gesehenes, Erlebtes oder Gelesenes exakt auf den Punkt. So zum Beispiel den Karnevalsumzug in Oldenburgs Innenstadt, an dem alljährlich maximal ein Dutzend Personen teilnehmen. Oder die Signierstunde eines Schriftstellers beobachtet auf der Frankfurter Buchmesse. Und weil Graf Anton Günter mit seinem Schimmel Kranich zu seinen Lieblingsfiguren gehören, fehlen die natürlich nicht in der Ausstellung und sorgen entsprechend für Heiterkeit.

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