Campus

Expedition „Sonne“ erforscht Bakterien im Pazifik

Das Forschungsschiff Sonne vor der Skyline von Auckland.

Das Forschungsschiff „Sonne“ vor der Skyline von Auckland.
Foto: Jutta Niggemann / Universität Oldenburg

Oldenburg (zb/pm) Zum zweiten Mal sticht Deutschlands modernstes Forschungsschiff „Sonne“ unter Oldenburger Leitung in See. Ein aus 40 Wissenschaftlern bestehendes internationales Team um die Meeresforscher Prof. Dr. Meinhard Simon und Prof. Dr. Peter Schupp begibt sich am 26. Januar auf die Spuren von Bakterien- und Schwammgemeinschaften im Pazifik.

Anzeige

Einerseits wollen sie die Biodiversität der Bakteriengemeinschaften in der Wassersäule zwischen der Oberfläche und dem Meeresboden und im Oberflächensediment untersuchen. Andererseits wird die Biodiversität von am Meeresboden lebenden Tieren, insbesondere Schwämmen, aber auch Korallen, Seesternen und Seegurken erforscht. Zu den wichtigsten Arbeitsgeräten der Wissenschaftler gehört der Tauchroboter ROV Kiel 6000, der bis in 6000 Meter Tiefe arbeiten kann und an 23 Stationen Proben am Meeresboden entnehmen soll.

Mit ihren Untersuchungen auf dem Schiff und später in den Heimatlaboren wollen die Forscher mehr herausfinden über die Biodiversität der Schwämme, deren assoziierten Mikroorganismen und wie sie chemisch untereinander kommunizieren. „Wir wissen bereits, dass die Mikroorganismen in den Schwämmen besondere Wirkstoffe produzieren, die sich möglicherweise für bestimmte Anwendungen in der Medizin, beispielsweise Antibiotika, eignen. Hierüber wollen wir mehr erfahren“, sagt der Schwammexperte Schupp.

Der Meeresforscher und Fahrtleiter Prof. Dr. Meinhard Simon.

Der Meeresforscher und Fahrtleiter Prof. Dr. Meinhard Simon.
Foto: Daniel Schmidt / Universität Oldenburg

Mit der Expedition erforschen die Wissenschaftler ein weiteres Gebiet im größten Ozean der Welt. Zusammen mit der Sonne-Ausfahrt im vergangenen Jahr ergebe sich eine „umfassende Erforschung des Pazifiks, die es unseres Wissens nach in dieser Form noch nicht gab“, so Fahrtleiter Simon. Das interessiert auch den neuseeländischen Minister für Wissenschaft und Innovation, Hon Paul Goldsmith, der drei Tage vor Auslaufen des Schiffs in Auckland an Bord geht, um sich von Simon das Projekt erläutern zu lassen.

Allein 24 der insgesamt 40 Wissenschaftler des Expeditionsteams stammen vom Heimatinstitut der „Sonne“, dem Oldenburger Institut für Biologie und Chemie des Meeres (ICBM). Neun Wissenschaftler gehören dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel an. Weitere Partner sind das Braunschweiger Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH, die Universität München (LMU), die ETH Zürich sowie die Forschungsinstitute NIWA aus Neuseeland und NIOZ aus den Niederlanden.

Vorheriger Artikel

Busliniennetz wird landesweit gefördert

Nächster Artikel

„Aufgetischt!“: Genussvolles aus der Region

Keine Kommentare bisher

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.