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„Wuddeldick“ entsteigt Oma Koopmanns Kochtopf

Die Lehrerin Ines Hünlein hat die Geschichte von Wuddeldick für Schüler geschrieben. Das Bilderbuch wurde ins Plattdeutsche übersetzte.

Freuten sich über die ersten Bilderbuchexemplare (von links): Ines Hünlein, Klaus Henicz und Ulrike Peine-Müller sowie die Schüler Tilo, Fiete, Jelte, Kajo und Pia.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Oldenburg (zb) Landschaftspräsident Thomas Kossendey hat sein Versprechen eingelöst und die ersten Exemplare des soeben erschienenen plattdeutschen Bilderbuchs „Wuddeldick“ an Pia, Tilo, Jelte, Kajo und Fiete überreicht. Sie besuchen die Grundschule Moorriem, an der Plattdeutsch schon lange auf dem Stundenplan steht. Aber nicht nur die Kinder schwärmen von Plattdeutsch sondern auch Lehrerin Ines Hünlein, die die Geschichte von „Wuddeldick“ für Grundschüler geschrieben hat.

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Dabei stammt die Pädagogin aus Thüringen und ist der plattdeutschen Sprache zunächst nicht mächtig gewesen. Doch sie verliebte sich buchstäblich in die Sprache und ganz besonders in das Wort „Wuddeldick“, das sie irgendwann bei ihren Kolleginnen gehört hatte. „Der Begriff ließ mich nicht mehr los“, erzählt sie. „Irgendetwas musste damit geschehen. Dann kam mir eine Geschichte in den Kopf, die ich aufgeschrieben habe – allerdings in Hochdeutsch.“ Es handelt sich um eine märchenhafte Geschichte einer Wurzel, die zu einem menschenähnlichen Wesen wird.

„Wir fanden die Idee prima und haben sie alle mitgetragen“, berichtet Schulleiterin Ulrike Peine-Müller. Als dann noch der Förderschullehrer Klaus Henicz bereit war, sein besonderes Zeichentalent beizusteuern, wurde die Idee immer runder und „Wuddeldick“ bekam schließlich ein Gesicht. Es entstand ein Bilderbuch mit wunderbaren Zeichnungen, dessen Text die pädagogischen Mitarbeiterin Anke Koopmann ins Plattdeutsche übersetzte.

Wuddeldick ist ein typisch norddeutsches Gericht aus Wurzeln und weiteren Zutaten. Das kocht Oma Koopmann in ihrer Küche in einem typischen Bauernhaus in Moorriem. Als sie in die Speisekammer geht, springt „Wuddeldick“ aus dem Kochtopf und staunt über seine neue Umgebung, die er gleich erkundet und in der Folge so manches Erlebnis dabei hat. Am Ende werden Wuddeldick und Oma Koopmann Freunde.

Das Bilderbuch „Wuddeldick“ möchte Kindern die plattdeutsche Sprache nahebringen. Es ist vor allem für plattdeutsche Arbeitsgemeinschaften an Schulen vorgesehen. „Die Kinder sollen malen, schneiden und sprechen“, sagt sie. Denn ein Teil der Auflage enthält eine Arbeits-CD mit Aufgaben und Spielen, die an die plattdeutsche Sprache spielerisch heranführen. Auch die hat Ines Hünlein entwickelt, die inzwischen schon ganz gut Plattdeutsch spricht und von ihren Schülern dazu animiert wird.

Denn die beteiligen sich am Plattdeutschen Lesewettbewerb der Oldenburgischen Landschaft. Dabei belegte die Schule im letzten Jahr den dritten Platz, weshalb Landschaftspräsident Thomas Kossendey die Schüler besuchte und ihnen gratulierte. Bei seinem Besuch erfuhr er von „Wuddeldick“ und gab sein eingangs erwähntes Versprechen ab.

Er konnte die VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland für die Bilderbuchidee begeistern. So wurde das Bilderbuch im Oldenburger Isensee Verlag gedruckt. Die VR-Stiftung verteilt die Ausgabe mit CD über die örtlichen Volksbanken und Raiffeisenbanken ab Mitte September an Grundschulen. Die fünf Kinder warfen vorab bereits einen Blick in das Buch und zeigten sich begeistert von dem Ergebnis. Ulrike Peine-Müller erging es nicht anders. Sie dankte ihren Kolleginnen und Kollegen, der Oldenburgischen Landschaft und den Sponsoren für das enorme Engagement.

Ines Hühnlein, Wuddeldick. Bi dat Plattdüütsch hett Anke Koopmann mithulpen. Illustration: Klaus Henicz, 28 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, Isensee Verlag, Oldenburg 2016, 978-3-7308-1293-8, Preis: 12,95 Euro (ohne CD).

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