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Statt Geldgewinn fiese Abzocke

Wer sensible Daten am Telefon herausgibt, kann schnell Opfer eines Betrügers werden.

Wer sensible Daten am Telefon herausgibt, kann schnell Opfer eines Betrügers werden.
Foto: Adrian Korte / flickr.com; Lizenz: CC BY 2.0

Oldenburg (pm) Unbekannte rufen derzeit Verbraucher an und stellen beträchtliche Geldgewinne in Aussicht. Um die Geldübergabe zu gewährleisten, sollen die „glücklichen Gewinner“ Amazon-Gutscheine für mehrere Hundert Euro kaufen. Wer den Gaunern die Codenummern der Gutscheine mitteilt, ist sein Geld los. Die Verbraucherzentrale empfiehlt: Nicht am Telefon überrumpeln lassen und auf keinen Fall zahlen.

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So funktioniert die Masche

Eine Verbraucherin aus Osnabrück erhielt vor kurzem einen unerwarteten Anruf. Sie hätte an einem Gewinnspiel einer TV-Zeitung teilgenommen – was tatsächlich der Fall war – und einen Geldbetrag gewonnen. Details gäbe es beim nächsten Anruf. Drei Tage später lautetet die Botschaft: Sie habe 48.000 Euro gewonnen. Der Betrag werde ihr von einem Sicherheitsbeauftragten in einem Sicherheitskoffer bei ihrer Hausbank übergeben. Die Kosten für den Geldtransport müsse sie allerdings bezahlen. Dazu solle die Osnabrückerin einfach Amazon-Gutscheine im Wert von 500 Euro kaufen; die entsprechenden Codenummern könne sie dann bei der Geldübergabe nennen. Kurz darauf kam ein weiterer Anruf: Bei der Gewinnsumme habe es einen Zahlendreher gegeben, der Gewinn laute nun über 84.000 Euro. Aufgrund der geschickten Gesprächsführung des Anrufers, gab die Verbraucherin die Codes der Amazon-Gutscheine preis. Als sie aufgefordert wurde, weitere 5000 Euro zu überweisen, erkannte die ältere Dame die Abzocke und beendete das Telefonat.

In einem anderen Fall wurden einer Oldenburgerin zuerst 28.900 Euro Gewinn und dann 82.900 Euro in Aussicht gestellt. Auch hier kaufte die Angerufene Amazon-Gutscheine (900 Euro), um die Kosten für den Geldtransport zu begleichen. Die Codenummern wurden dem unbekannten Anrufer durchgegeben. Wie schon im ersten Fall, sollte für erhöhte Sicherheitsleistungen zusätzliches Geld (4450 Euro) überwiesen werden.

„Beide Frauen wurden aufs Übelste reingelegt. Die Gutschein-Codes waren schnell eingelöst und das Geld weg“, sagt Josina Starke, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachen. Sie ergänzt: „Verbraucher sollten sich am Telefon nicht blenden lassen von vermeintlichen Geldgewinnen und sich auf keine Gespräche einlassen.“

Tipps der Verbraucherzentrale

  • Vorsicht bei unerbetenen Anrufern, die Gewinne versprechen beziehungsweise bei Geldgeschäften am Telefon – keine sensiblen Daten (zum Beispiel Konto-Nummer) herausgeben
  • Seriöse Unternehmen verlangen keine Vorkasse oder Gebühren mittels Gutscheincodes (unter anderem auch ukash oder paysafe)
  • Strafanzeige bei der nächsten Polizeidienststelle erstatten

Weitere Informationen und Hilfestellung bieten die örtlichen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Niedersachsen.

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