Ausstellung

„Graf Anton Günther und sein Schloss“

Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt unter anderem Baupläne aus dem 17. und 18. Jahrhundert des Oldenburger Schlosses.

Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt unter anderem Baupläne aus dem 17. und 18. Jahrhundert des Oldenburger Schlosses.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Oldenburg (pm) Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg zeigt vom 1. Juli bis 31. August die Kabinettschau „Graf Anton Günther und sein Schloss“. Mit Bauplänen des Schlosses aus dem 17. und 18. Jahrhundert, farbigen Zeichnungen, Modellen und einer Rekonstruktionszeichnung wird Anton Günther als fürstlicher Bauherr vorgestellt.

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Graf Anton Günther (1583 bis 1667) hat sich mit der Umwandlung der mittelalterlichen Oldenburger Burg in ein modernes Residenz- und Stadtschloss ein Denkmal gesetzt. Auf seinen Reisen zu europäischen Fürstenhöfen sammelte er architektonische Inspirationen und beschloss, die rund konzipierte, spätmittelalterliche Oldenburger Wasserburg, die der Stadt ihren Namen gegeben hat, in eine moderne, regelmäßige Vierflügelanlage nach dem Vorbild eines italienischen Palazzo zu verwandeln. Der 1616 fertiggestellte „Anton Günther-Flügel“ zeugt von diesem Vorhaben. Im Gebäudeinneren wurden im Laufe der Jahrhunderte Wände versetzt und Zimmerfolgen geändert. Dennoch sind einige Räume erhalten, die an den ursprünglichen Bau erinnern, darunter das Bogenzimmer im Turm oder der Rote Salon. An der Fassade finden sich vor allem in der Bauornamentik zahlreiche originale Bestandteile des beginnenden 17. Jahrhunderts.

Mehr als 20 Jahre seiner insgesamt 63-jährigen Herrschaft beschäftigte Anton Günther sich mit dem Umbau des Schlosses. Er konnte das Projekt jedoch nicht zu Ende führen, da spätestens mit Beginn des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) kein Geld mehr vorhanden war.

In einer Kabinettschau werden Zeichnungen und Modelle des Oldenburger Schlosses präsentiert.

In einer Kabinettschau werden Zeichnungen und Modelle präsentiert.
Foto: S. Adelaide

Die Kabinettschau findet anlässlich des 350. Todesjahres Graf Anton Günthers statt. Sie reiht sich mit einem eigens dafür neu gestalteten Raum in die ihm gewidmete Dauerausstellung im Oldenburger Schloss ein. „Das Oldenburger Schloss ist das bedeutendste sichtbare Zeichen der einstigen Grafenherrschaft. Auch wenn es wegen des Dreißigjährigen Krieges nicht im ursprünglichen Sinne seines Bauherrn vollendet werden konnte, darf es als eindrucksvolles Objekt gräflich-oldenburgischer Selbstdarstellung und eines starken Repräsentationswillen Graf Anton Günthers gelten“, sagt Kurator Dr. Michael Reinbold.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr
Eintritt: 6 Euro / ermäßigt 4 Euro

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1 Kommentar

  1. Manfred Murdfield
    2. Juli 2017 um 12.18 — Antworten

    Beatrix von Storch (AfD) entstammt als geborene Herzogin von Oldenburg dem Hause Oldenburg. Das Land Oldenburg (nicht zu Preussen gehörend) war das Erste im Deutschen Reich, das eine Nazi-Regierung hatte. Das Reduzieren des „Oldenburger Adels“ auf PFL und den Häuslebauer Anton Günther ist ja wohl ein bisschen „Sand in den Kopf stecken“. Im Übrigen hat der Graf nicht gebaut, sondern hat bauen lassen, bis „sein“ Volk kein Geld mehr hergeben konnte. Hat sich da eigentlich viel verändert?

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