„Große Pläne“: Historische Bauvorhaben online gestellt
Oldenburg (am/pm) „Große Pläne – verworfene Bauvorhaben der Stadt Oldenburg“ heißt eine neue Online-Ausstellung des Stadtmuseums. Sie zeigt rund 60 historische Bauzeichnungen, die im Laufe der vergangenen 200 Jahre erstellt, aber niemals in die Tat umgesetzt wurden. 16 Bauprojekte, von der Kasernenanlage im Haarentorviertel bis zur Feuerwache am Waffenplatz, werden unter www.stadtmuseum-oldenburg.de/grosse-plaene gezeigt.
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„Neben dem großen Schatz an Bauzeichnungen in unserer Sammlung war nicht zuletzt der anstehende Neubau des Stadtmuseums selbst ein Anlass, sich einmal mit einem alternativen Gesicht der Stadt auseinanderzusetzen, zumal in der Vergangenheit die Bürgerinnen und Bürger bei dem Beschluss von Bauvorhaben meist unbeteiligt waren“, sagt Franziska Boegehold, die kommissarische Leiterin des Stadtmuseums. „Gleichzeitig würdigt die Schau auch die Arbeit und den Ideenreichtum, die von Seiten des Architekten in jedem dieser Entwürfe stecken.“
Zusätzlich zu den historischen Plänen der 16 Bauprojekte wurden zu ausgewählten Projekten 3D-Grafiken erstellt, die in kurzen Videoclips auf der Ausstellungswebsite abrufbar sind. Dass viele Pläne den Vermerk „nicht ausgeführt“ erhielten, hatte verschiedene Gründe: keine städtischen Gelder, Erfolglosigkeit bei Architekten-Wettbewerben oder schlicht mangelndes Interesse.
Ein Teil der Ausstellung befasst sich mit geplanten Prestigebauten des 19. Jahrhunderts, darunter Pläne zur Modernisierung der Schlossanlage durch die namhaften Architekten Carl Slevogt (1800 / 1820) und Heinrich Strack der Ältere (1828). Auch für das Peter-Friedrich-Ludwig-Hospital und das Rathaus finden sich „Große Pläne“ in der Ausstellung: etwa Entwürfe für das PFL als Rathaus (1960) und allein acht Entwürfe für einen Rathausneubau, die zum Teil im Rahmen des Architektenwettbewerbs um 1885 entstanden waren. Einen weiteren Themenkomplex bilden die durch den Bevölkerungszuwachs Mitte des 20. Jahrhunderts entstandenen Bauvorhaben für Bildungs- und Freizeitstätten. So wurde eine Vielzahl an Turnhallen, Schulen und Badeanstalten geplant, aber niemals in die Tat umgesetzt.
Entwickelt wurde die Ausstellung von Tolga Togol und Oliver Schwinkendorf, die im Rahmen des Musealog-Projekts am Stadtmuseum beschäftigt waren. Sie stellen ganz bewusst die Frage „Was wäre, wenn …?“ und laden die Oldenburgerinnen und Oldenburger dazu ein, sich ihr altbekanntes Stadtbild einmal ganz anders vorzustellen.
1 Kommentar
Nett gedacht, aber ausbaufähig. Ich vermisse unter anderem den Plan zum Bau des Gau-Zentrums Weser-Ems, zwischen Nadorster Strsase und Donnerschweer Strasse, von dem nur die Weser-Ems-Halle gebaut wurde, oder Pläne des vier-spurigen Strassenausbaus um die Innenstadt (z.B. GVP 1969) mit umfangreichen Abrissen historischer Bausubstanz. Nur Mut.