Ausstellung

Oldenburgs Kultorte: Sonderausstellung im Stadtmuseum

Bedrohliche Kulisse. Die „Hölle des Nordens“ – das ehemalige Donnerschweer Stadion bei einem Spiel im Jahr 1980.

Bedrohliche Kulisse. Die „Hölle des Nordens“ – das ehemalige Donnerschweer Stadion bei einem Spiel im Jahr 1980.
Foto: Stadtmuseum Oldenburg

Oldenburg (Dominik Laupichler) Samstagmittags Eintopf essen bei Monse, zum Fußballspiel ins Donnerschweer Stadion – der „Hölle des Nordens“ – und abends im Renaissance tanzen: Das sind die Oldenburger Kultorte, die vielen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt noch bestens in Erinnerung sein dürften. Die Sonderausstellung „Kult! Angesagte Orte in Oldenburg“ im Stadtmuseum Oldenburg widmet sich ehemaligen, aktuellen und potenziellen Kultorten Oldenburgs.

Anzeige

Wie entsteht ein „Kultort“?

Um herauszufinden, welche Plätze und Treffpunkte für die Oldenburgerinnen und Oldenburger als „kultig“ gelten, hat das Stadtmuseum seit Anfang des Jahres eine Online-Karte erstellt, auf der die Bürgerinnen und Bürger der Stadt dazu aufgerufen wurden, ihre persönlichen Kultorte einzutragen – von der Kneipe bis hin zum Badesee. Die Kuratorin Franziska Boegehold erläutert, dass man aus diesen Erkenntnissen, zusammen mit einem Blick in die eigene Sammlung, Orte herausgesucht hat, die eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen Leben der Stadt spielten und spielen – darunter die ehemalige Fleischerei Monse, das Donnerschweer Stadion und die zahlreichen Diskotheken der Stadt. Auch Lokalitäten aus dem 19. Jahrhundert, die teilweise noch heute existieren, wie das Café Klinge, sind in der Ausstellung vertreten. Wichtig war für das Museumsteam, die Verbindungen herauszustellen, die die Oldenburgerinnen und Oldenburger zu bestimmten Orten hatten und haben, denn erst ihre Erinnerungen und Geschichten über gemeinsam erlebte Momente erschaffen Kultorte. Sie geben der Stadt eine Identität. Für Boegehold gilt: „Kultorte machen eine Stadt zu dem, was sie ist.“

Die Ausstellung

In mehreren begehbaren Installationen können Oldenburgerinnen und Oldenburger ehemalige und aktuelle Kultorte Oldenburgs erneut oder zum ersten Mal erleben und ihre Geschichten kennenlernen. Mit einer Kombination aus Objekten, Bildmaterialien, Sounds und Interview-Ausschnitten von Zeitzeugen können die Besucherinnen und Besucher in die Atmosphäre von Oldenburgs „kultigsten“ Treffpunkten eintauchen.

Kunde der Fleischerei Monse in der Mottenstraße.

Kunde der Fleischerei Monse in der Mottenstraße.
Foto: Stadtmuseum Oldenburg

Das „Renaissance“ ist 1991 abgebrannt. 1980 haben hier die Puhdys gespielt.

Das „Renaissance“ ist 1991 abgebrannt. 1980 haben hier die Puhdys gespielt.
Foto: Peter Kreier

Auch im 19. Jahrhundert gab es schon Kultorte in Oldenburg. Eine Ansichtskarte mit Gruß aus der Rudelsburg 1899.

Auch im 19. Jahrhundert gab es schon Kultorte in Oldenburg. Eine Ansichtskarte mit Gruß aus der Rudelsburg 1899.
Foto: Stadtmuseum Oldenburg

Installation über die ehemalige Fleischerei Monse. Die Leuchtreklame kam nach der Schließung der Fleischerei in den Besitz des Stadtmuseums.

Installation über die ehemalige Fleischerei Monse. Die Leuchtreklame kam nach der Schließung der Fleischerei in den Besitz des Stadtmuseums.
Foto: Stadt Oldenburg

An mehreren Mitmachstandorten in der Ausstellung können die Gäste auch selbst aktiv werden und beispielsweise analog Örtlichkeiten an einer Karte Oldenburgs anbringen, oder online weitere Kultorte der Online-Karte hinzufügen. Einfach Ort eintragen, beschreiben und mit einem Foto hinterlegen. Die Besucherinnen und Besucher werden zudem aufgefordert, Bilder von potenziell neuen Kultorten Oldenburgs, aufzuhängen. Die Ausstellung blickt somit nicht nur in die Vergangenheit, sondern schaut auch in die Zukunft, denn jede Generation prägt ihre eigenen, neuen Kultorte, während andere an Bedeutung verlieren.

Rahmenprogramm

Neben regelmäßigen Führungen finden jeweils einmal im Monat Spaziergänge mit der Kuratorin Franziska Boegehold zum jeweiligen Kulturort des Monats statt – immer freitags um 15 Uhr mit Anmeldung. Außerdem werden zwei Instawalks in die Oldenburger Innenstadt und in den Norden der Stadt stattfinden. Besondere Angebote für Kinder und Schulklassen runden das Programm ab. Das vollständige Rahmenprogramm gibt es unter www.stadtmuseum-oldenburg.de.

Eröffnung

Die Ausstellung wird am Freitag, 25. Oktober, 19 Uhr im Stadtmuseum eröffnet. Grußworte und Einführung übernehmen Christiane Cordes, Leiterin des Amtes für Kultur, Museen und Sport, und Dr. Andreas von Seggern, stellvertretender Geschäftsführer des Schlossmuseums Jever.

Bis zum 1. März steht die Sonderausstellung Besucherinnen und Besuchern offen.

Vorheriger Artikel

Im Zeichen des Sports: Erlebnis Turnfest 2020

Nächster Artikel

Agrardemo: Bauern unter schwarzer Fahne

Keine Kommentare bisher

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.