Ausstellung

Stadtmuseum eröffnet Ausstellung „1913“

Sammeln vor einer Parade-Infanteriekaserne am Pferdemarkt 1913.

Sammeln vor einer Parade-Infanteriekaserne am Pferdemarkt 1913.
Foto: Stadtmuseum

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Oldenburg/zb – Wie war es am Vorabend des Ersten Weltkrieges in Oldenburg 1913? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Ausstellung „Sehnsucht nach dem Krieg?“, die vom 6. Oktober bis zum 1. Dezember im Stadtmuseum Oldenburg zu sehen sein wird.

Andreas von Seggern, stellvertretender Direktor des Museums und Kurator der Ausstellung, hat bewusst das Jahr 1913 in den Fokus gerückt, weil es 2014 bundesweit zahlreiche Ausstellungen zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs geben wird. „Uns bewegen die Fragen, ob der Krieg unausweichlich war und die Menschen sich tatsächlich nach dem Krieg sehnten“, sagt er. „Wir befassen uns mit der Rolle des Militärs, werfen einen Blick auf das Alltagsleben und wollen in erster Linie Denkanstöße geben und Geschichte insbesondere auch für Jugendliche erlebbar machen.“

Tatsächlich war Oldenburg vor hundert Jahren eine eher unbedeutende Stadt. Bis auf das hier beheimatete Infanterie Regiment 91, das 1913 sein 100-jähriges Bestehen feierte. „Die aufwändige, von patriotischem Pathos durchdrungene Jubiläumsfeier der ’91er‘ stand beispielhaft für die zunehmende Militarisierung der deutschen Gesellschaft am Vorabend des Ersten Weltkrieges, der die europäische Ordnung des 19. Jahrhunderts schließlich unwiderruflich zerstörte“, erklärt von Seggern. „Somit war sie als Residenz und Garnisonsstandort in besonderer Weise in die Vorgeschichte der ‚Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts‘ einbezogen und von deren Folgen betroffen.“ Es war eine von Optimismus geprägte Zeit, die jedoch den kommenden Zerfall bereits in sich barg.

Ausgewählte Ikonen aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur dokumentieren die widerstreitenden Kräfte, die das Jahr 1913 in Deutschland prägten, hin- und hergerissen zwischen Aufbruch, Beharrung und Zeitgeist. Es gab auch damals Kriegsgegner, die zu einer Friedensdemonstration aufriefen, an der 1914 rund 2000 Oldenburger teilnahmen. „Die Geschichte ist keineswegs schwarz-weiß“, stellt von Seggern klar, der mit der Ausstellung die vielen Farbtöne dazwischen beleuchtet.

Insgesamt drei Räume umfasst die Ausstellung. Der Besucher taucht mit Hilfe großformatiger zeitgenössischer Fotografien und Filmsequenzen sowie dem Nachbau eines Kaiserpanoramas in die Atmosphäre der Zeit ein. Großformatige bebilderte Zeittafeln mit den wichtigsten Ereignissen des Jahres bieten weitere Orientierung und vertiefte Information. Zahlreiche Exponate, darunter ein authentischer Mercedes des Baujahrs 1913, ergänzen die Ausstellung und lenken die Aufmerksamkeit auf die Ereignisse und Zustände in der Stadt Oldenburg im Jahr 1913. Zahlreiche Dokumente stammen aus dem einstigen Kriegserinnerungsmuseum, das später aufgelöst wurde. Die Bestände wurden auf vorhandene Museen verteilt, darunter maßgeblich auf das Stadtmuseum.

„Vor dem Hintergrund der nationalen und internationalen Ereignisse des späten deutschen Kaiserreiches entfaltet die Präsentation in ausgewählten Bildern und Objekten ein aufschlussreiches Panorama der Oldenburger Gesellschaft am dramatischen Schnittpunkt der Epochen. Sie zeichnet überdies den weiteren Weg in den Krieg nach und skizziert schließlich die grauenvollen Geschehnisse an Kriegs- und Heimatfront zwischen 1914 und 1918 aus der Perspektive oldenburgischer Zeitzeugnisse“, berichtet von Seggern weiter.

Allein das „91er“-Regiment verlor im mörderischen Stellungskrieg rund ein Viertel seiner Soldaten. 5000 Soldaten kehrten nicht mehr nach Oldenburg zurück. Von 220 im Krieg gefallenen Soldaten aus Oldenburger Einheiten liegen dem Museum Porträtfotos vor, die mit dem Datum ihres Todes gekennzeichnet sind.

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1 Kommentar

  1. Ralf Rasenmäher
    16. Januar 2014 um 6.30 — Antworten

    find ich gut

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