BallettCompagnie vollendet Spielzeit-Start
Im Großen Haus wird wieder getanzt: Probenfoto von „Tripped Itch“ von Ashley Page.
Foto: Stephan Walzl
Anzeige
Oldenburg (vs) – Mit der ersten Premiere der BallettCompagnie Oldenburg in dieser Spielzeit wird die Eröffnungsphase der Spielzeit 2015/16 am Oldenburgischen Staatstheater vollendet. Vier Choreografien bekommen die Ballettfreunde am Samstag, 14. November, um 20 Uhr im Großen Haus zu sehen.
Wie groß das Interesse der Oldenburger an „ihrer“ BallettCompagnie ist, zeigt sich nicht nur an den gut besuchten Vorstellungen der ersten Spielzeit, sondern auch an dem öffentlichen Training, das kürzlich geboten wurde. 70 Zuschauer kamen in den Tanzsaal, um einen Teil der Choreografie „Tripped Itch“ von Ashley Page zu sehen. Der englische Choreograf war 27 Jahre Solotänzer und Choreograf des Royal Ballet London und zehn Jahre Künstlerischer Leiter des Scottish Ballet. Mit Spannung verfolgten die Gäste die Gestik des Engländers, um dem Ensemble seine Ideen zu vermitteln. „Wir haben jetzt erst drei Wochen geprobt und wir sind sehr weit Das ist ein gutes Zeichen“, erzählt Ahley Page im Gespräch mit der OOZ und fügt hinzu: „Es ist eine tolle Erfahrung mit diesen Tänzern zu arbeiten. Sie verstehen sehr schnell, was ich von ihnen will. Für ihre Entwicklung ist es gut, mit anderen Choreografen zu arbeiten.“ Zur Musik „Son of Chamber Symphony“ von John Adams kreiert Ashley Page seine sehr körperbetonte und dynamische Choreografie, die von dem jungen Ensemble vollen Einsatz fordert.
Zwei Uraufführungen und eine Europa-Premiere im Großen Haus
Chefchoreograf Antoine Jully wird „Dumbarton Oaks“ und als Uraufführung „Artikulation“ auf die Bühne bringen. Erstmals werden in dieser Spielzeit Gastchoreografen in Oldenburg arbeiten Dazu gehören neben Ashley Page mit seiner Uraufführung, die extra für Oldenburg entsteht, auch Lar Lubovitch, dessen Stück „Marimba“ von Katarzyna Skarpetowska einstudiert wird.
Antoine Jully choreografiert „Dumbarton Oaks“ im Oldenburgischen Staatstheater.
Foto: Stephan Walzl
Antoine Jully inszenierte „Dumbarton Oaks“ im Jahr 2013 für das Düsseldorfer Ballett am Rhein. „Zu Igor Strawinskys Kammerkonzert, das zu seiner neoklassischen Schaffensphase gehört, konstruiert der Oldenburger Chefchoreograf ein Netz mit federnden, fallenden und explosionsartigen Bewegungsqualitäten“, ist in der Ankündigung zu lesen.
Zur elektronischen Musik des Ungarn György Ligeti wird in dem gleichnamigen Ballettstück das Solo „Artikulation“ getanzt. „Wie die Zunge die sprachliche Deutlichkeit formt, so bestimmen Gelenke und Körperteile die choreografische Sprache“, formuliert Antoine Jully seine Arbeit.
Der amerikanische Choreograf Lar Lubovitch (72 Jahre) wird von der New York Times zu den zehn besten Choreografen der Welt gezählt. Technisch hoch anspruchsvoll wird zur Minimal-Musik des Amerikaners Steve Reich getanzt. Diese Arbeit ist erstmals in Europa zu sehen.
Antoine Jully hat Zeit für neue Ideen
Antoine Jully freut sich auf seine zweite Spielzeit in Oldenburg. „Das Publikum ist toll und steht immer hinter uns und unterstützt uns. Es war für alle ein neuer Start. Die Tänzer freuen sich, wenn viele Zuschauer kommen, damit sie auch vielen Menschen zeigen können, was sie erarbeitet haben“, sagt der sympathische Franzose. Dass jetzt Gastchoreografen kommen, freut Antoine Jully. Die Tänzer könnten jetzt noch mehr lernen, was für ihre Persönlichkeit wichtig ist. Und er freut sich, weil er nach einer sehr arbeitsintensiven ersten Spielzeit, in der er alle Produktionen mit Ensemble, Bühne und Kostüme selbst erarbeitet hat, wieder mehr Zeit für neue Ideen hat. Jetzt hofft er, dass sich das Tanzabo noch mehr herumspricht. Mit den produktionsbezogenen Workshops unter dem Motto „Mehr Bewegung“ ist zudem ein weiterer Schritt getan, die Oldenburger weiter hautnah an „ihre“ BallettCompagnie heranzuführen.
Informationen, Vorstellungstermine und Karten gibt es unter www.staatstheater.de und telefonisch unter 04 41 / 222 51 11. Aktuelles gibt es auch auf der Facebook-Seite der BallettCompagnie.
Keine Kommentare bisher