Kultur

Katharina Hartwell schreibt BLogbuch OLdenburg

Das BLogbuch Oldenburg wird ab sofort mit der Schriftstellerin Katharina Hartwell als neue virtuelle Stadtschreiberin fortgesetzt.

Katharina Hartwell ist Oldenburgs neue Virtuelle Stadtschreiberin.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Oldenburg (zb) BLogbuch OLdenburg, das Literaturprojekt im Internet, wird fortgesetzt. Ab sofort hat die Stadt Oldenburg mit der Schriftstellerin Katharina Hartwell eine neue virtuelle Stadtschreiberin. Bis Februar 2017 wird unter www.blogbuch-oldenburg.de das BLogbuch OLdenburg mit neuem Inhalt gefüllt.

Anzeige

„Das Amt der Virtuellen Stadtschreiberin vergibt das Literaturbüro Oldenburg als Stipendium“, berichtet Monika Eden, Leiterin des Literaturbüros Oldenburg. Mit dem BLogbuch OLdenburg sei eine zeitgemäße Entsprechung des literarischen Stadtschreibertums und eine neue Form der Schriftstellerförderung entwickelt worden. Es handele sich um ein Literaturprojekt im Internet und ein sechsmonatiges Stipendium für eine Schriftstellerin oder einen Schriftsteller. Es diene der Förderung der Literatur in den digitalen Medien und schaffe eine Zugriffsform auf Literatur, die weit über das traditionelle Buch hinausweist. „Immerhin 46.000 Aufrufe wurden während der sechsmonatigen Laufzeit des Projekts 2015 registriert. Im traditionellen Print-Bereich spräche man bei einer solchen Auflage längst von einem Bestseller“, freut sich Monika Eden.

Katharina Hartwell stammt aus Hanau, der Gebrüder Grimm-Stadt, und bevorzugte schon als Kind Märchen und durchaus auch Gruseliges. Genau das will sie den Lesern ab sofort regelmäßig bieten. Die 32-Jährige geht davon aus, dass ein Ort oder eine Region maßgeblich durch eine Ansammlung jener Geschichten definiert werden, die man sich bereits seit Jahrhunderten erzählt. Märchen und Legenden, aber auch weniger kategorisierbare Anekdoten und Geschichten, so ihre These, bilden den Hintergrund, auf dem sich das Leben in einer bestimmten Region vollzieht.

Mit ihren BLogbuch-Texten möchte sie auf die Mythen, Märchen und Formen von Aberglauben eingehen, die ihr bei ihrer Recherche zum Oldenburger Land begegnen. Ihre Texte erheben nicht den Anspruch zu dokumentieren. Die Schriftstellerin, die schon erste Bücher veröffentlicht hat, möchte vielmehr selber in die aufgespürten Geschichten eingreifen, sie weitererzählen und so einen Bogen in die Gegenwart schlagen. Ihre erste abenteuerliche virtuelle Erkundung hat bereits stattgefunden und kann nachgelesen werden. Sie ist größtenteils erfunden. „Für mich ist es ein Spiel, in dem ich spinnen und fabulieren kann und bezüglich des Formats eine Bereicherung“, sagt sie.

2010 erschien ihr Erzählungsband „Im Eisluftballon“. Ihr erster Roman „Das fremde Meer“ wurde mit dem Hallertauer Debütpreis und dem Förderpreis für phantastische Literatur Seraph ausgezeichnet. Danach erschien Katharina Hartwells zweiter Roman unter dem Titel „Der Dieb in der Nacht“. Er erzählt die Geschichte dreier Freunde, von denen einer eines Tages spurlos verschwindet. 2013 war Katharina Hartwell Sylter Inselschreiberin und Stipendiatin am Literarischen Colloquium Berlin. 2015 erhielt sie den Würth-Literaturpreis, 2016 den Harder Literaturpreis.

Vorheriger Artikel

Kommentar: Sieger und Verlierer

Nächster Artikel

Genossenschaften befördern Kultur des Miteinanders

Keine Kommentare bisher

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.